Zum Brand an der TSR Metallrecyclinganlage in Brandenburg an der Havel

Pressearchiv - Meldung vom 31.07.2009

Pressemitteilung vom 31.07.2009

Bei einem Pressegespräch am Freitag, 31.07.2009, informierten Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann, Beigeordneter Michael Brandt und Detlef Wolf, Amtsleiter Feuerwehr und Rettungswesen, über den Brand auf dem Betriebsgelände der TSR Recycling GmbH & Co. KG.

Am Donnerstag, 30.07.2009, wurde die Leitstelle der Feuerwehr um 16:40 Uhr über den Brand auf dem Gelände der TSR Recycling GmbH & Co. KG (Metallrecyclinganlage), Woltersdorfer Straße 40, informiert.

Danach erfolgte ein Alarm für die im Dienst befindlichen Kräfte der Berufsfeuerwehr, die mit 4 Einsatzfahrzeugen zur Anlage fuhren. Bei der Anfahrt wurde eine starke Rauchentwicklung festgestellt und der diensthabende Wachabteilungsführer veranlasste über die Leitstelle um 16:50 Uhr die Nachalarmierung der Freiwilligen Feuerwehren Brandenburg, Göttin, Kirchmöser und Plaue und der Freischichten der Berufsfeuerwehr. Unmittelbar nach dem Eintreffen wurde eine stabile Wasserversorgung aufgebaut und mit den
ersten 2 Einsatztrupps der BF der Brand mit 2 Rohren bekämpft. Bis 17:20 Uhr trafen die nachalarmierten Freiwilligen Feuerwehren ein. Ab diesen Zeitpunkt waren 4 Rohre und 3 mobile Monitore im Löscheinsatz.
Die gesamte Lagerfläche war als Maßnahme nach dem letzten Ereignis durch eingerichtete Gassen geteilt.
Vom Brand betroffen war eine Lagerhalde von recycelbarem Mischmaterialien mit den Abmaßen 30 x 30 m bei einer Höhe von ca. 12 m.

Die Einsatzstelle wurde in 2 Einsatzabschnitte gegliedert.
Um 17:30 Uhr begann die Polizei in den umliegenden Wohngebieten in Ausdehnungsrichtung der Rauchwolke mit der Information der Anwohner in der Klingenbergsiedlung und im Bereich der Thüringer Straße. Zeitgleich wurden durch die Feuerwehr in diesen Wohngebieten Messungen des Schadstoffgehaltes der Luft durchgeführt. Gegen 18:00 Uhr lagen die ersten Messprotokolle ohne einen Hinweis auf eine gefährliche Schadstoffbelastung vor. Die Messungen wurden in regelmäßigen Zeitabständen wiederholt und auf den Bereich Hauptbahnhof und Steinstraße erweitert. Hier lagen Informationen über einen Rauchniederschlag und Geruchsbelästigungen von Bürgern vor.

Ab ca. 17:45 Uhr informierten sich die Oberbürgermeisterin Frau Dr. Tiemann, der Bürgermeister Herr Scheller und der Beigeordnete Herr Brandt am Einsatzort über den Verlauf des Einsatzes.

Zur Verstärkung der bis dahin im Einsatz befindlichen Feuerwehren wurden die Freiwilligen Feuerwehren Klein Kreutz und Schmerzke gegen 19:50 Uhr nachalarmiert. Letztendlich waren bei der Feuerwehr, Polizei und den Rettungsdiensten ca. 80 Einsatzkräfte am Einsatz beteiligt.
Um 19:45 Uhr musste ein Mitarbeiter von TSR mit dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung im Rettungswagen behandelt und ins Städtische Klinikum transportiert werden. Gegen 22:20 Uhr meldete sich eine Kameradin der FF Göttin mit Kopfschmerzen am Rettungswagen. Sie wurde zur Untersuchung ins Städtische Klinikum gebracht und konnte danach nach Hause entlassen werden.

Die Versorgung aller Einsatzkräfte wurde durch eine Katastrophenschutzeinheit, der Schnellen Einsatzgruppe der Johanniter-Unfall-Hilfe übernommen.

Über eine Zeit von 9 Stunden musste mit Unterstützung von Krantechnik des Unternehmens TSR die Lagerhalde umgelagert werden, um die Materialien im einzelnen ablöschen zu können. An der unmittelbaren Einsatzstelle war das Tragen von Atemschutzgeräten für die Feuerwehrleute notwendig. Dabei wurden 60 Atemschutzgeräte leer geatmet.
Während des gesamten Einsatzes musste die Maschinentechnik auf Grund der lang andauernden Laufleistung mehrfach nachgetankt werden.
Die große geförderte Löschwassermenge von ca. 1,5 Mio Liter wurde in
Löschwasserrückhaltebecken aufgefangen.

Der Einsatz konnte um 02:20 Uhr beendet und die Einsatzstelle an das Unternehmen TSR übergeben werden.

Interessantes