35 Jahre Kreisverband der Gartenfreunde gefeiert

Pressemitteilung vom 13.10.2025

Oberbürgermeister Steffen Scheller im Gespräch mit dem Kreis- und Landesverbandsvorsitzenden der Gartenfreunde Fred Schenk.
Oberbürgermeister Steffen Scheller im Gespräch mit dem Kreis- und Landesverbandsvorsitzenden der Gartenfreunde Fred Schenk.
Steffen Scheller während seiner Rede anlässlich des 35-jährigen Bestehens des Kreisverbandes Brandenburg/Havel der Gartenfreunde e.V. im Rolandsaal.
Steffen Scheller während seiner Rede anlässlich des 35-jährigen Bestehens des Kreisverbandes Brandenburg/Havel der Gartenfreunde e.V. im Rolandsaal.
Der Rolandsaal war gut gefüllt und festlich hergerichtet.
Der Rolandsaal war gut gefüllt und festlich hergerichtet.
Für den ältesten gültigen Pachtvertrag, datiert auf den 20. Oktober 1959, wurden Elfriede und Wolf Rauhe vom Kleingartenverein "Feierabend"geehrt.
Für den ältesten gültigen Pachtvertrag, datiert auf den 20. Oktober 1959, wurden Elfriede und Wolf Rauhe vom Kleingartenverein „Feierabend“ von Fred Schenk geehrt
Für besonders verdiente Mitstreiter gab es die Ehrennadel.
Für besonders verdiente Mitstreiter gab es die Ehrennadel.
Uwe Trütschler durfte sich ins Goldene Ehrenbuch des Landesverbandes der Gartenfreunde eintragen.
Uwe Trütschler durfte sich ins Goldene Ehrenbuch des Landesverbandes der Gartenfreunde eintragen.
Blumen für die Geschäftsführung.
Blumen für die Geschäftsführung.

Mit einigen Ehrungen und vielen Gästen hat der Kreisverband Brandenburg/Havel der Gartenfreunde e.V. im Rolandsaal des Altstädtischen Rathauses sein 35-jähriges Bestehen gefeiert.

Der stellvertretende Vereinsvorsitzende, zugleich Baubeauftragter, Uwe Trütschler, hieß die Gästeschar willkommen und hob die

kameradschaftliche Arbeit unserer Kleigartenvereine

hervor, durch die vor 35 Jahren die Umstellung vom „Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter“ (VKSK) zum Kreisverband der Gartenfreunde gelingen konnte.

Das bedeutete wiederum, fast 100 Gartensparten in rechtsfähige Vereine umzuwandeln.

Wie das so richtig geht, wusste niemand,

erinnert sich der Kreis- und Landesverbandsvorsitzende Fred Schenk und resümiert:

Heute wissen wir, vereinsrechtlich lagen wir nicht so falsch. Wir haben aber im Laufe der Zeit dennoch viel dazulernen können.

Die eingezogene Demokratie bescherte einen ersten freigewählten Vorstand mit 15 Mitgliedern, heute sind es sieben – mit damals wie heute zwei Frauen.

Fred Schenk hatte weitere Zahlen parat, demnach 1991 genau 5.642 Parzellen verwaltet wurden, heute 5300. 98 Vereinen von einst stehen heute 95 gegenüber. Für sie sind 282 Hektar Land angepachtet, davon 175 Hektar von der Stadt.

Den größten Wandel habe das Vereinheitlichen zweier Kleingartensysteme

von heute auf gleich

gebracht, wobei maßgebend das Bundeskleingartengesetz von 1983 wurde. Außerdem erinnert sich Fred Schenk:

Für Geld konnte man plötzlich alles haben, auf den Parzellen erlebte man plötzlich einen gewaltigen Bauboom – nicht immer rechtssicher. Auch neue Begriffsbestimmungen sorgten für jede Menge rechtliche Auseinandersetzungen.

Was zählt in die Ein-Drittel-Regelung? Was bedeutet Erholungsnutzung?

Wohnen in den Sommermonaten war bei uns gang und gäbe und wurde nun gegen ‚gelegentliches Übernachten‘ eingetauscht.

Von all dem könne Rechtsanwalt Frank Schwarz ein Lied singen, der bis heute der juristische Beistand des Kreisverbandes ist.

Kurzlebiger sei leider das Wirken der Kleingärtner geworden:

Langfristige Pachtverträge sind heute die Seltenheit, der Durchschnitt liegt heute bei fünf Jahren.

Deswegen zählt zu den Verbands-Aufgaben:

Wir müssen für die Akzeptanz des Kleingartenwesens in unserer Gesellschaft werben. Kleingarten haben in Brandenburg an der Havel eine lange Tradition, wie beispielsweise das 130-jährige Bestehen von ‚Helgoland‘ zeigt. Eine Unmenge an Menschen hat sich um den Erhalt der Sparten und Vereine verdient gemacht.

Nur brauche es immer jemanden, der Verantwortung übernimmt. Diesbezüglich warb Fred Schenk für Vertrauen. Es können nicht sein, dass ältere Vorstände jüngeren nichts zutrauen.

Das ist Abschreckung in Potenz.

Andersrum können Jüngere den Wert von Erfahrung schwer einschätzen." Zusammen geht es vermutlich am besten.

Wir haben noch eine Menge zu erledigen und ich werbe dafür, dass wir das alle gemeinsam tun.

Einschließlich Stadtverwaltung, mit der die erarbeitete Kleingartenkonzeption zeitnah abgeschlossen werden könne.

Der Oberbürgermeister leistet mit seiner Verwaltung eine hervorragende Arbeit,

schätzt Fred Schenk ein.

Steffen Scheller revanchierte sich:

Dieses Jubiläum ist ein eindrucksvoller Beweis für das Engagement, die Ausdauer und die Leidenschaft, mit der Sie und der Kreisverband sich seit Jahrzehnten für das Kleingartenwesen einsetzen. Kleingärten erfüllen eine zentrale soziale und ökologische Funktion. Sie sind Rückzugsorte, Orte der Begegnung und Gemeinschaft, Lernorte für Kinder und Jugendliche – und damit auch Teil frühkindlicher Bildung. Wenn Kinder staunend beobachten, wie aus einem kleinen Samenkorn eine Pflanze wächst, lernen sie Geduld, Verantwortung und Respekt vor der Natur – Erfahrungen, die kein Bildschirm ersetzen kann.

Außerdem sei das Kleingartenwesen eine echte Zukunftsfrage: Es verbessere das Stadtklima, schaffe Frischluftschneisen und sorge für Abkühlung in heißen Sommern. Somit stärke es die Lebensqualität und trage nicht zuletzt noch immer zur nachhaltigen Versorgung bei.

Eine besondere Stärke des Kleingartenwesens liegt in seiner demokratischen Kultur,

findet Steffen Scheller.

In den Kleingartenvereinen und im Kreisverband wird Selbstverwaltung gelebt: Entscheidungen werden gemeinsam getroffen, jede und jeder kann sich einbringen, Verantwortung wird geteilt. Die Spartenvorstände leisten diese Arbeit ehrenamtlich. Das verdient höchsten Respekt und Anerkennung.

Die entstehende Kleingartenentwicklungskonzeption sieht der Oberbürgermeister als

ein zukunftsweisendes Projekt an. Sie wird den Fahrplan für die kommenden Jahre darstellen und ist nur dank der aktiven Mitwirkung des Kreisverbandes möglich. Dafür gilt Ihnen, liebe Gartenfreundinnen und Gartenfreunde, ein besonderer Dank. Und lassen Sie mich ein Angebot aussprechen: Die Stadtverwaltung wird weiterhin ein verlässlicher Partner an Ihrer Seite sein. Wir wollen die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Kreisverband fortführen und intensivieren – bei der Umsetzung der Entwicklungskonzeption, bei Fragen der Flächennutzung und bei der Unterstützung des Ehrenamts. Denn nur gemeinsam können wir die Zukunft des Kleingartenwesens in Brandenburg an der Havel sichern.

Vor dem gemütlichen Teil der Festveranstaltung galt es noch ein paar Auszeichnungen zu überreichen. Für den ältesten gültiger Pachtvertrag, datiert auf den 20. Oktober 1959, wurden Elfriede und Wolf Rauhe vom Kleingartenverein „Feierabend“ geehrt, zudem wurden Ehrennadeln für besondere Verdienste verliehen. Einen herzlichen Dank und Blumen gab es für Geschäftsführung und Uwe Trütschler durfte sich ins Goldene Ehrenbuch des Landesverbandes der Gartenfreunde eintragen.

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