Wanderausstellung „Stadtwende“ wird eröffnet

Pressemitteilung vom 13.10.2021

Abriss eines Hauses in der Kapellenstraße 1974, im Hintergrund ist die St.-Gotthardt-Kirche zu sehen (Foto: Stadtmuseum Brandenburg an der Havel)
Abriss eines Hauses in der Kapellenstraße 1974, im Hintergrund ist die St.-Gotthardt-Kirche zu sehen (Foto: Stadtmuseum Brandenburg an der Havel)
Historische Baustoffe werden 1988 aus einem Abrisshaus geborgen (Foto: Stadtmuseum Brandenburg an der Havel)
Historische Baustoffe werden 1988 aus einem Abrisshaus geborgen (Foto: Stadtmuseum Brandenburg an der Havel)

In Brandenburg an der Havel wird der Auftakt einer Tour durch historische Altstädte in Ostdeutschland vollzogen.

Im Rahmen eines kooperativen Forschungsprojektes der Technischen Universität Kaiserslautern mit der Bauhaus Universität in Weimar, dem Leibniz Institut für Raumbezogene Sozialforschung in Erkner und der Universität in Kassel wird seit einiger Zeit der Umgang mit der historischen Bausubstanz in ausgewählten Altstädten der DDR untersucht und ihre Entwicklung bis in die 1990er Jahre verfolgt. Erste Forschungsergebnisse sind in eine Wanderausstellung eingeflossen, die in den kommenden Eochen in zehn ostdeutschen Städten mit historischen Altstadtkernen gezeigt wird.

Das Stadtmuseum Brandenburg an der Havel freut sich gemeinsam mit den Projektpartnern, dass der Startschuss für diese spannende Reise am Donnerstag, 21.10.2021, in Brandenburg an der Havel vollzogen wird. Im Anschluss an die offizielle Eröffnungsfeier, die um 17:00 Uhr in der Johanniskirche beginnt, besteht die Möglichkeit, bei einem frühabendlichen Rundgang durch das Stadtmuseum die Wanderausstellung „Stadtwende“ erstmals zu sehen. Ab dem 22.10.2021 kann sie dann bis zum 30.01.2022 zu den normalen Öffnungszeiten des Stadtmuseums in der Ritterstraße 96 besichtigt werden.

Die Ausstellung zeichnet die Planungen zum Umbau nach sozialistischem Muster aus den späten 1960er Jahren und den damit einhergehenden Abrissen in den Altstädten Ostdeutschlands auf. In Brandenburg an der Havel sollte zum Beispiel rund um die Jahrtausendbrücke ein vollkommen neues Stadtzentrum mit großen Magistralen entstehen. Wie hätte die historische „Chur- und Hauptstadt der Mark Brandenburg“ ausgesehen, wäre es nach der Überarbeitung des Generalbebauungsplans Mitte der 1980er Jahre zur vollständigen Umsetzung gekommen? Die Ausstellung thematisiert aber nicht nur die Vernachlässigung der historischen Stadtkerne, sondern auch den sich allmählich formierenden Widerstand dagegen von Bewohnern und Bürgergruppen. In Brandenburg an der Havel kam es mit der Auswahl zur Modellstadt für die Stadterneuerung nach 1990 für weite Teile der historischen Bausubstanz zu einem „happy ending“, auch wenn über viele Jahre schmerzhafte Verluste zu verzeichnen waren.

In einem Bereich des Ausstellungsrundgangs sind alle Besucherinnen und Besucher eingeladen, kreativ tätig zu werden: Am „Planungstisch“ können eigene Wünsche für die Zukunft der Stadt in vielfältiger Weise hinterlassen werden. Dieser Bereich wird auch als „Stadtwende“-Labor für Veranstaltungen, Zeitzeugengespräche und Workshops genutzt. Bilder aus der Sammlung der Brandenburger Fotografin Ute Steglich setzen hier noch einmal ganz persönliche Akzente aus der Stadt. Ein Veranstaltungsprogramm wird die Schau auch außerhalb der Museumsräume begleiten.

Wichtiger Hinweis:

  • Für die Eröffnungsveranstaltung in der Johanniskirche und die anschließende Ausstellungsführung im Stadtmuseum im Frey-Haus wird um Anmeldung unter museumstadt-brandenburg.de oder (03381) 58 45 01 gebeten. Es gilt die aktuelle SARS-CoV-2-Umgangsverordnung.

Informationen zum Projekt:

Veranstaltungsdetails

Datum:
Mittwoch, 13.10.2021 um 12:40 Uhr

Bilder in Hochauflösung

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