Braucht das Stadtoberhaupt von Brandenburg an der Havel eine neue Amtskette?

Pressearchiv - Meldung vom 10.07.2006

Pressemitteilung vom 10.07.2006

Diese Frage wird derzeit in einigen Kreisen der Lokalpolitik heftig diskutiert. Und in der örtlichen Presse werden bereits Angaben über die Kosten einer solchen Neuanschaffung kolportiert.

In diesem Zusammenhang erklärt Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann: „Wir Brandenburgerinnen und Brandenburger verweisen bei vielen Gelegenheiten mit großem Stolz darauf, dass unsere Stadt dem Land den Namen gab und in ihrer über 1.000-jährigen Geschichte immer wieder entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der gesamten Region ausgeübt hat. Ich finde es gut, dass wir uns in vielfältiger Weise wieder stärker auf unsere gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Traditionen besinnen und dieses auch nach außen dokumentieren. So vollzogen wir vor wenigen Wochen zum Beispiel in der Aula der ehemaligen Ritterakademie den Auftakt für die Vorbereitungen auf das Jubiläum ‚850 Jahre Mark Brandenburg’, weil wir aus unserer besonderen Stellung als historische ‚Chur- und Hauptstadt der Mark’ die Verantwortung abgeleitet haben, dieses große Landesjubiläum im nächsten Jahr würdig zu begehen. Vor diesem Hintergrund und in Anbetracht der Tatsache, dass Ende 2007 auch das Altstädtische Rathaus nach Abschluss der Sanierungs- und Umbauarbeiten als offizieller Sitz des Stadtoberhauptes dienen wird, sind in den vergangenen Wochen auch wieder Überlegungen über die Geschichte und Zukunft der Brandenburger Amtskette angestellt worden. Überlegungen, mit denen sich übrigens auch mein unmittelbarer Amtsvorgänger in seiner doch sehr kurzen Amtszeit beschäftigte.

Der Verbleib der historischen Amtskette, die auf einigen alten Abbildung noch zu sehen ist, nach Ende des II. Weltkrieges konnte nicht geklärt werden. Auf einer in den 1980-er Jahren angefertigten und noch vorhandenen Amtskette ist das aus DDR-Zeiten bekannte und nicht mehr aktuelle Stadtwappen mit den rauchenden Schornsteinen des einstigen Stahlwerkes abgebildet. Es ist sicher nachvollziehbar, dass diese Amtskette in unserer heutigen Zeit nicht mehr geeignet ist, als repräsentative und besonders feierliche Form des Amtszeichens des Stadtoberhauptes von Brandenburg an der Havel zu dienen.

Es war also naheliegend, Informationen darüber einzuholen, wie eine eventuelle neue Amtskette aussehen könnte, was dabei gestalterisch und hinsichtlich des Materials zu beachten ist und welche Kosten für deren Herstellung anfallen könnten. Aber zu keinem Zeitpunkt wurde daran gedacht, diese Kosten aus dem Haushalt der Stadt zu begleichen. Von Anfang an wurde die Möglichkeit von Spenden oder die Bereitstellung von Stiftungsmitteln in Betracht gezogen. Wer sich die Mühe macht und sich mit der Geschichte von Amtsketten anderer Städte beschäftigt, wird sehen, dass diese Form der Finanzierung keine Seltenheit darstellt und dadurch auch die Verbundenheit der Bürgerinnen und Bürger, Händler und Unternehmer mit ihrer Stadt zum Ausdruck gebracht wird. Denn es ist schließlich nicht ein persönlicher Schmuck, sondern die Amtskette der Stadt, die von einer Oberbürgermeisterin oder einem Oberbürgermeister für eine zeitlich befristete Amtszeit zu besonders wichtigen Anlässen getragen wird.“

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