Fachtagung „Häusliche Gewalt (k)ein Tabuthema in der Praxis - Lasst uns reden!“

Pressearchiv - Meldung vom 06.11.2013

Pressemitteilung vom 06.11.2013

Im Rahmen des Internationalen Aktionstages „Nein zu Gewalt an Frauen“, der alljährlich am 25. November stattfindet, führt der Arbeitskreis „Keine Gewalt gegen Frauen und Kinder„ in diesem Jahr in Kooperation mit dem Gesundheitszentrum am Hauptbahnhof und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Brandenburg an der Havel eine Fachtagung zum Thema “Häusliche Gewalt (k)ein Tabuthema in der Praxis - Lasst uns reden!" durch.

Die unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann stehende Fortbildungsveranstaltung für Ärztinnen und Ärzte, medizinisches Personal und andere mit dieser Problematik befassten Personengruppen findet am Mittwoch, 13. November 2013, in der Zeit von 14:30 Uhr bis 18:00 Uhr im Rolandsaal des Altstädtischen Rathauses in Brandenburg an der Havel statt.

Missbrauch und häusliche Gewalt gehören weiterhin zu den Tabubereichen unseres Gesundheitswesens. Ärztinnen und Ärzte sind häufig erste und oft auch einzige Anlaufstelle gewaltbetroffener Frauen. Darin liegt eine große Verantwortung, aber auch eine Chance zum Durchbrechen der Gewaltspirale. Frauen schämen sich über die erlebte Gewalt zu sprechen. Sie fühlen sich mitschuldig. Daher können schwerwiegende gesundheitliche Folgen und Zusammenhänge oft auch Ärztinnen und Ärzten verborgen bleiben. Chronisch wiederkehrende Beschwerden können so oft jahrelang nicht in Zusammenhang mit Gewalterfahrungen der Patientin gebracht werden.

Doch nicht nur Frauen mit erlebter Gewalt haben ernsthafte gesundheitliche Probleme. Schwerwiegende Folgen ergeben sich auch für die in der Familie lebenden Kinder.

Nach einer Studie des Bundesfamilienministeriums war oder ist jede 4. Frau von häuslicher Gewalt betroffen. Aber nicht Alkohol oder soziale Notlagen sind ursächlich verantwortlich. Die Hauptursache für Opfer- oder Täterschaft im Erwachsenenalter sind vielmehr Erfahrungen mit häuslicher Gewalt in der Kindheit oder Jugend.

Ziel ärztlichen Handelns muss es sein, auch verborgene Zeichen häuslicher Gewalt wahrzunehmen und adäquat zu reagieren. Aber was ist adäquat in einer solchen Situation? Zur Beantwortung dieser und anderer Fragen halten Marion Steffens und Andrea Stolte vom GESINE Netzwerk Gesundheit (Schwelm), Dipl. med. Ingolf Amelung, Facharzt für Innere Medizin im Gesundheitszentrum am Hauptbahnhof (Brandenburg an der Havel), Dr. med. Hans Kössel, Chefarzt für Kinder- und Jugendmedizin am Städtisches Klinikum Brandenburg an der Havel, und Prof. Dr. Peter Knösel, Fachhochschule Potsdam, interessante Fachvortäge.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen.

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