Vom 31.03. bis 02.04.2011 reiste eine kleine Delegation unter Leitung der Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann aus Brandenburg an der Havel in die Partnerstadt Kaiserslautern. Zur gleichen Zeit weilte auch der Oberbürgermeister aus der bulgarischen Partnerstadt Pleven mit einer Delegation dort.
Auf dem Programm stand ein Vortrag der Referatsleiterin für Stadtentwicklung über das aktuell stark diskutierte Thema „Neue Stadtmitte“. Ein Investor möchte das seit Monaten leer stehende Karstadt-Kaufhaus und den angrenzenden Parkplatz wieder zu neuem Leben erwecken und an dieser Stelle eine Stadtgalerie mit entsprechenden Verkaufsangeboten errichten.
Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann bot an, dass sich die zuständigen Verwaltungsstellen dazu austauschen können, da in Brandenburg an der Havel hierzu bereits Erfahrungswerte vorliegen.
Bei einer Besichtigung des Fraunhofer-Instituts für Techno- und Wirtschaftsmathematik konnten sich alle Teilnehmer einen Überblick über die einzelnen Geschäftsfelder, wie zum Beispiel virtuelles Material- und Produktdesign, Prozesssimulation und Diagnosesysteme verschaffen. Besucht wurde unter anderem der Bereich der Bildverarbeitung, in dem modernste Geräte die korrekte Beschaffenheit von Produktberflächen untersuchen.
Im Anschluss besuchten beide Delegationen die Gartenschau, die am 1. April 2011 durch die amtierende Havelkönigin, Franziska Wulz, eröffnet wurde. Die 1. Gartenschau in Kaiserslautern wurde im Jahr 2000 eröffnet, sie war die erste Landesgartenschau in Rheinland-Pfalz. Das Gelände liegt u.a. auf dem ehemaligen Gelände einer Kammgarnspinnerei sowie auf dem angrenzenden Kaiserberg. Im Jahr 2002 wurde das Areal um eine Ausstellung von lebensgroßen Dinosauriern erweitert, welche die größte ihrer Art in Europa ist. Des Weiteren wurde von 60 Freiwilligen vor fünf Jahren auf dem Kaiserberg eine knapp 30 Meter lange und 15 Meter hohe Kirche aus Weiden errichtet, in dieser finden heute regelmäßige Gottesdienste, sowie Hochzeiten und Taufen statt. Seit 2009 wird die Gartenschau durch eine Gesellschaft unter Federführung der Lebenshilfe Kaiserslautern erfolgreich betrieben, die jährlich ca. 500.000 Besucher anlockt.
In seiner Ansprache auf dem offiziellen Empfang, sprach der Oberbürgermeister der Partnerstadt Kaiserslautern, Dr. Klaus Weichel, Themen an, die alle drei Städte betreffen, wie den demographische Wandel, die Notwendigkeit der attraktiven Gestaltung der Innenstädte oder die zukünftige Energieversorgung der Kommunen. Oberbürgermeisterin Dietlind Tiemann sagte: „Die Stadt Brandenburg an der Havel pflegt seit gut 20 Jahren die Städtepartnerschaft zu Kaiserslautern. Durch die Bürgerreisen wird diese Partnerschaft gelebt. Wir haben als Städte ähnlich gelagerte Themen, so dass wir von den jeweiligen Erfahrungen des Anderen lernen können.“ Weiter sagte sie: „Ich freue mich, meinen Kollegen zum diesjährigen Havelfest in unserer Stadt begrüßen zu können.“ Auch Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel freut sich auf ein erneutes Zusammentreffen in der Havelstadt. „Wer einmal Brandenburg an der Havel gesehen hat, hat sich in die Stadt verliebt. Die Stadt ist für mich das Venedig des Nordens“, schwärmte er.
In den Gesprächen zwischen den beiden Stadtoberhäuptern wurde auch die bevorstehende Bürgerreise aus Kaiserslautern vom 15.06. bis 19.06.2011 besprochen. Einen besonderen Stellenwert werden die Treffen der Bürgerinnen und Bürger beider Städte haben. Es ist geplant, mindestens einen gemeinsamen Abend sowie eine gemeinsame Schifffahrt auf den Brandenburger Gewässern anzubieten. In dieser Zeit wird ebenfalls eine offizielle Delegation aus Kaiserslautern Brandenburg an der Havel besuchen.
