Frösche und Molche auf Wanderung

Pressearchiv - Meldung vom 04.03.2011

Pressemitteilung vom 04.03.2011

Frühlingsgefühle bei Fröschen, Kröten und Lurchen, ausgelöst durch mildere Temperaturen und möglichst viel Feuchtigkeit, führen zu wahren Massenbewegungen bei den Tieren. Wenn  sie dann auf dem Weg zu ihren Laichgewässern Straßen passieren, kommt es dabei nicht selten zum Tod vieler Tiere. Diese und andere von Menschen hervorgerufene Beeinträchtigungen der Amphibienlebensräume sind Ursache für einen drastischen Bestandsrückgang bei den meisten Arten, die in Deutschland daher streng geschützt sind. Einige der in Brandenburg an der Havel vorkommenden Arten, wie die Knoblauchkröte und der Moorfrosch sind europaweit geschützt.
 
Im Stadtgebiet sollen Amphibienschutzzäune, unter anderem am Gördensee und an der Wusterwitzer Straße im Ortsteil Kirchmöser, die Tiere bei ihrem Hochzeitsmarsch schützen. Tatkräftige Unterstützung beim Zaunbau erhielten die Artenschützer aus dem Naturschutzzentrum Krugpark durch Schülerinnen und Schüler des von Saldern -Gymnasiums und der Berufsorientierten Schule Kirchmöser. Der etwa 150 m lange Krötenzaun in Kirchmöser wird täglich durch die Jugendlichen der 9. Klasse der dortigen Schule betreut. Sie haben sich im Vorfeld Kenntnisse zu den jeweiligen Arten angeeignet. Ihre Untersuchungsergebnisse sollen Grundlage für eine effektive Gestaltung der Schutzmaßnahmen bilden.
Die Betreuung des Schutzzaunes am Gördensee erfolgt durch Schüler der Asklepiosklinikschule bzw. durch Mitarbeiter des Naturschutzzentrums.
 
In Bereichen wo mit einer größeren Zahl von Tieren zu rechnen ist, die eine Straße passieren, wurden Warnschilder aufgestellt. Über einige Straßen, wie die Froschallee, ist die Wanderaktivität so hoch, dass dort die Geschwindigkeit für Fahrzeuge aller Art auf Tempo 30 in der Zeit von 18:00 bis 06:00 Uhr beschränkt wird. Die Wusterwitzer Straße wurde für den nächtlichen Durchgangsverkehr gesperrt.  Der Abbau der Warnschilder erfolgt je nach Witterungsverlauf voraussichtlich Ende April. Die Temporeduzierung in der Froschallee und die Sperrung der Wusterwitzer Straße sollen bis Ende September erfolgen.
 
Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Brandenburg an der Havel werden gebeten in den gekennzeichneten Bereichen Rücksicht auf die wandernden Amphibien zu nehmen und das Fahrverhalten entsprechend an zupassen. Bei Fragen und Hinweisen zum Amphibienschutz stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der unteren Naturschutzbehörde unter den Telefonnummern (03381) 58 31 27 und/oder 58 31 05 gern zur Verfügung.

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