




In der Kriegsgräberstätte am Marienberg kamen am Volkstrauertag Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft zusammen. Sie legten Kränze und Blumengebinde zum Gedenken an die Kriegstoten nieder. Im Anschluss sammelte der Volksbund für die Kriegsgräberfürsorge.
Der Oberstleutnant der Reserve, Reiner Heublein vom Kreisverbindungskommando Brandenburg, betonte, dass an einem Tag wie diesem die Verwirrungen der deutschen Geschichte besonders sichtbar werden. Deutschland habe nach dem Zweiten Weltkrieg einen langen und schmerzhaften Lernprozess durchlaufen. Die Anerkennung der eigenen Vergangenheit sei dabei zu einem zentralen Bestandteil des gesellschaftlichen Selbstverständnisses geworden.
Oberbürgermeister Steffen Scheller erinnerte an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Dieses Gedenken sei kein Ritual, sondern Ausdruck von Mitgefühl und Verantwortung.
Scheller ging auf Veränderungen im Umgang mit Trauer ein. In der digitalen Welt entzündeten Menschen Kerzen virtuell oder drückten Anteilnahme online aus. Doch das, was Trauer trägt, sei Nähe: das gemeinsame Schweigen, ein Blick, eine tröstende Hand. Gerade ein Tag wie dieser zeige, wie wichtig persönliches Miteinander bleibe.
Zudem erinnerte Scheller mit einem Zitat an eine zentrale Mahnung des 20. Jahrhunderts. Käthe Kollwitz schrieb 1924 unter ihr bekanntes Plakat die Worte: „Nie wieder Krieg.“ Dieser Satz, entstanden nach unermesslichem Leid, bleibe bis heute Auftrag.
Der Oberbürgermeister verwies auf die Bedeutung von Frieden und Freiheit in Brandenburg an der Havel. Beides sei keine Selbstverständlichkeit, sondern Grund für Dankbarkeit und Verpflichtung. Während hier Frieden herrsche, sterben in anderen Regionen Menschen in Kriegen. Diese Konflikte zeigten, wie zerbrechlich Frieden sei. Gleichgültigkeit dürfe keine Antwort sein. Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit müsse entschlossen entgegengetreten werden.
Steffen Scheller erinnerte an die Zerstörung Brandenburgs an der Havel im Frühjahr 1945. Die Geschichte kenne keinen geraden Verlauf. Die lange Phase des Friedens sei historisch bedeutsam, aber nicht selbstverständlich.
















