Gedenken und Erinnern am 80. Jahrestag der Befreiung des Zuchthauses Brandenburg-Görden

Pressemitteilung vom 28.04.2025

Oberbrügermeister Steffen Scheller erinnerte in seiner Ansprache an der Kriegsgräberstätte des Marienbergs an die Befreiung des Zuchthauses.
OB Steffen Schller vor dem Mahnmal
Oberbürgermeister Steffen Scheller erinnerte in seiner Ansprache an der Kriegsgräberstätte des Marienbergs an die Befreiung des Zuchthauses Brandenburg-Görden vor 80 Jahren.
Menschen vor Kränzen an einer Erinnerungsstätte.
Gedenkveranstaltung im ehemaligen Zuchthaus und heutigen Justizvollzugsanstalt im Brandenburger Stadtteil Görden.
Kranz am sowetischen Ehrendenkmal in der Steintraße.
Auch am sowjetischen Ehrenmal in der Steinstraße wurde zum gedenken ein Kranz niedergelegt

Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des Zuchthauses Brandenburg-Görden sowie eines Gedenkens an die Befreiung der Stadt und das Ende des Zweiten Weltkrieges wurden am Sonntag, 27. April 2025, Kränze und Gebinde an der Kriegsgräberstätte auf dem Marienberg, an der Gedenkstätte im ehemaligen Zuchthaus der heutigen Justizvollzugsanstalt und am sowjetischen Ehrenmal in der Steinstraße niedergelegt.

Oberbürgermeister Steffen Scheller blickte in seiner Ansprache auf dem Marienberg zurück auf die für die Stadt Brandenburg an der Havel geschichtsträchtigen Geschehnisse:

Der 27. April 1945 war der Tag, an dem sowjetische Truppen das Zuchthaus Brandenburg-Görden befreiten. Einen Tag später machten sich mehr als 3.000 Männer auf den Weg in ihre Heimat – Franzosen, Belgier, Polen, Tschechen, Griechen und anderer Nationalitäten. Sie hatten Furchtbares erlebt, aber sie waren mit dem Leben davongekommen und hatten ihre Freiheit wieder.

Und nannte einige erschreckende Daten:

Allein im Zuchthaus Brandenburg-Görden wurden zwischen dem 1. August 1940 und dem 20. April 1945 insgesamt 2.032 Männer aus ganz Europa hingerichtet. Noch am Tag vor der Befreiung hatten mehr als 100 Inhaftierte die Vollstreckung ihres Todesurteils vor Augen.

Wichtig war dem Stadtchef auch zu betonen, dass die Ereignisse vor nunmehr 80 Jahren für die heutigen Kinder und Jugendlichen nicht mehr greifbar sind.

Aus diesen Grund bedarf es einer fortwährenden Erinnerungskultur und der wahrheitsgemäßen Weitergabe von Geschehnissen, die vor 80 Jahren die Welt bewegten. Gerade auch, weil es nur noch wenige Zeitzeugen gibt, die Erlebnisse authentisch und aus eigener Erfahrung schildern können.

Es ist wichtig zu wissen, was unsere Vorfahren erlebt haben und erleiden mussten. (…) Solche Schicksale gab es millionenfach und ich bin überzeugt, diese Geschichte, unsere Geschichte, darf nicht in Vergessenheit geraten. (…) Eine gute Erinnerungskultur muss dieses Grauen aus Tod, Verwundung, Verletzung, Vertreibung und Zerstörung immer wieder ins Bewusstsein rücken.

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