Gedenkveranstaltung am 1.9.2019: „Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart“

Pressearchiv - Meldung vom 01.09.2019

Pressemitteilung vom 01.09.2019

Gedenkveranstaltung am 1.9.2019: "Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart"
Gedenkveranstaltung am 1.9.2019: "Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart"
Gedenkrede von Dr. habil. Tadeusz Nasierowski
Gedenkrede von Dr. habil. Tadeusz Nasierowski
Gedenkveranstaltung am 1.9.2019: "Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart"
Gedenkveranstaltung am 1.9.2019: "Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart"

Anlässlich des 80. Jahrestages des „Euthanasie“-Erlasses von Adolf Hitler und des Überfalls der deutschen Armee auf Polen haben heute (Sonntag, dem 1. September 2019) Oberbürgermeister Steffen Scheller und die Leiterin der Gedenkstätte Dr. Sylvia de Pasquale zusammen mit Vertretern der Stadtverordnetenversammlung und zahlreichen Bürgerinnen und Bürger Kränze am Mahnmal am Nicolaiplatz niedergelegt.

„Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, wird anfällig für neue Ansteckungsgefahren“, zitiert Steffen Scheller den bekannten Ausspruch des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker.

Sehr bewegend war auch die Rede des Ehrengasts Dr. habil. Tadeusz Nasierowski. Der polnische Wissenschaftler, Psychiater und Medizinhistoriker betonte mit emotionalen Worten den Zusammenhang zwischen dem Überfall auf Polen und dem Beginn der NS-»Euthanasie«-Verbrechen. 

Geschichtlicher Hintergrund
Sowohl der Beginn der nationalsozialistischen Euthanasie-Verbrechen mit dem sog. „Gnadentod“-Erlass als auch der Beginn des Zweiten Weltkrieges mit dem Überfall auf Polen markierten eine weitere Radikalisierung des NS-Regimes.
In der Stadt Brandenburg wurde 1939 eine der ersten Mordanstalten der „Euthanasie-Aktion T4“ eingerichtet, in der zwischen Januar und Februar 1940 über 9.000 Menschen aus Pflegeanstalten einen qualvollen Tod fanden. Vorher hatten die deutschen Besatzer bereits Tausende Psychiatrie-Patienten in Polen ermordet.

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