Medizinerausbildung: Keine kurzlebigen politischen Versprechungen der Landesregierung, sondern echter Beitrag gefordert

Pressearchiv - Meldung vom 25.04.2019

Pressemitteilung vom 25.04.2019

Medizinerausbildung: Keine kurzlebigen politischen Versprechungen der Landesregierung, sondern echter Beitrag gefordert

Gemeinsame Erklärung von Brandenburg an der Havel, Ostprignitz-Ruppin und Neuruppin zur Medizinischen Hochschule Brandenburg - MHB

GEMEINSAME MEDIENINFORMATION

Zu Verlautbarungen der Landesregierung, zukünftig eine Mediziner-Ausbildung an der BTU - Cottbus einrichten zu wollen, erklären der Landkreis Ostprignitz-Ruppin sowie die kreisfreie Stadt Brandenburg an der Havel und die Fontanestadt Neuruppin gemeinsam:

„Als Träger der MHB - Medizinischen Hochschule Theodor Fontane sehen wir dringenden Gesprächs-bedarf. Wir freuen uns, dass das Land Brandenburg die Notwendigkeit einer eigenen Ausbildung von Ärzten anerkennt und hierzu auch Beiträge leisten will. Die vorgesehene Einbindung einer neu aufzu-bauenden Medizinischen Fakultät an der BTU Cottbus in das Lausitzpaket des Bundes auf der einen Seite verlangt, dass die bisher nur ideelle Landesunterstützung der kommunal getragenen MHB im ebenfalls strukturschwachen Nordwesten Brandenburgs in eine mindestens gleichartig nachhaltige und verlässliche Förderung und Finanzierung wie im Süden des Landes weiterentwickelt wird. Wir gehen insoweit von einem klaren und deutlichen Bekenntnis der Landesregierung zu den Leistungen und der Zukunft der MHB und ihrer Träger aus!“, sagt Landrat Ralf Reinhardt, Ostprignitz-Ruppin.

„Das Modell der Millionenzahlungen an das Land Berlin für Ärzte, die nie in Brandenburg angekommen sind, gilt seit langem als gescheitert. Auch deshalb haben wir als Kommunen begonnen, das Problem des Ärztemangels selbst anzupacken. Mit unseren drei Hochschulkliniken Ruppiner Kliniken, Städtisches Klinikum Brandenburg und Immanuel Klinikum Bernau, Herzzentrum Brandenburg sowie aktuell landesweit über 20 kooperierenden Kliniken und rund 100 Lehrpraxen werden wir zudem zeitnah die Zahl der Medizinstudierenden an der MHB erhöhen und leisten damit einen aktiven Beitrag zur Medizinischen Versorgung der Bürger in der Fläche unseres Landes“, sagt Jens-Peter Golde als Bürgermeister der Fontanestadt Neuruppin.

„Die jetzigen Verlautbarungen erwecken den Eindruck, dass die Landesregierung die jahrelangen erheb-lichen kommunalen Anstrengungen zur Sicherung der Ärzteversorgung im Land Brandenburg nicht ausreichend würdigt. Dabei ist die MHB die erste kommunal getragene Medizin-Universität und ein deutschlandweites Aushängeschild für unser gesamtes Bundesland. Über 600 auch internationale Be-werbungen für 48 Studienplätze sowie hervorragende Studienbedingungen in einem deutschlandweit beispielgebenden Modellstudiengang, der die Bedürfnisse der Patienten in den Mittelpunkt der Ärz-teausbildung stellt, sind nur einige Kennzeichen der MHB-Mediziner-Ausbildung. Wer je selbst mit den Studierenden und Ausbildern an der MHB oder den beteiligten kommunalen Krankenhäusern gesprochen hat, erkennt sofort die Erfolgsgeschichte und die Zukunftschancen für die Gesundheitsversorgung unseres Flächenlandes, die mit der MHB für unser gesamtes Land verbunden sind“, erklärt Steffen Scheller als Oberbürgermeister von Brandenburg an der Havel.

„Die jetzige Überlegung erweckt stattdessen den Eindruck eines kurzfristigen politischen Manövers unmittelbar vor der Landtagswahl. Anstatt politisch kurzlebiger und durchsichtiger Versprechungen sollte die Landesregierung das Gespräch mit den Kommunen suchen, die als einzige bisher überhaupt die erfolgreiche Ausbildung von Medizinern im Land Brandenburg betreiben. Wir werden hierzu kurzfristig auf die Landesregierung zukommen“, erklären alle drei abschließend.

Aktuell sind an der MHB 235 Medizin- und 175 Psychologiestudierende eingeschrieben. Die ersten Medizinstudierenden werden ihr Studium 2021 beenden.

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