Am Mittwoch, 17.11.2010, wurde in Brandenburg an der Havel im Beisein von Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann der neue Standort der Kfz-Zulassungs- und Fahrerlaubnisbehörde eröffnet. Die bisher im Verwaltungsstandort Am Gallberg 4B tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ab sofort im Techologie- und Gründerzentrum (TGZ) in der Friedrich-Franz-Straße 19 zu erreichen.
Bei der kleinen Feier zur Einweihung der neuen Räumlichkeiten wurde auch an die Entwicklung dieses Teils der Stadtverwaltung erinnert. Erstmals eröffnete die Stadt am 02.10.1993 eine eigene Zulassungs- und Führerscheinstelle. Das ehemalige Internat des Wohnungsbaukombinates Am Gallberg 4B wurde zum Verwaltungsgebäude umfunktioniert und bot unter anderem auch Platz für eine Zulassungsstelle, die nach den damaligen Verhältnissen recht beachtlich war. 12 Mitarbeiterinnen aus verschiedenen Verwaltungsbereichen sowie ein Kollege und zwei Kolleginnen von der ehemaligen Zulassungsstelle des Altkreises Brandenburg standen in der Anfangsphase vor einer gewaltigen Aufgabe, denn schon am ersten Sprechtag suchten über 250 Bürgerinnen und Bürger die neue Behörde auf.
Vom 15-köpfigen Stammteam aus dem Jahr 1993 sind derzeit noch ein Mitarbeiter und sieben Mitarbeiterinnen übrig geblieben. Die personelle Besetzung der Zulassungs- und Führerscheinstelle war ständig in Bewegung und wurde gezielt den jeweiligen Erfordernissen angepasst. In den vergangenen gut 17 Jahren versahen dort 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeitweise ihre Aufgaben und wechselten anschließend in andere Bereiche der Verwaltung oder schieden aus dem Dienst aus. 50 Auszubildende, 6 Praktikantinnen und 3 Schülerpraktikanten wurden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausgebildet und erhielten einen Einblick in die vielseitigen Aufgaben der Kfz-Zulassungs- und Fahrerlaubnisbehörde. Neben den verschiedenen Bürgerservice-Leistungen rund ums Auto hat die Zulassungs- und Fahrerlaubnisbehörde auch dafür zu sorgen, dass unvorschriftsmäßige Fahrzeuge und ungeeignete Fahrerlaubnisinhaber, die eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen, zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit aus dem Verkehr gezogen werden.
In den vergangenen Jahren stellte die Verwaltung der Zulassungs- und Fahrerlaubnisbehörde kontinuierlich die finanziellen Mittel zur Verfügung, die sie für innovative Lösungen benötigte, um die internen Arbeitsabläufe und Bearbeitungszeiten zum Vorteil ihrer Kunden und die eigenen Verwaltungsabläufe kontinuierlich zu optimieren. So wurde bereits 1999 in der Brandenburger Kfz-Zulassungsstelle und 2002 auch in der Führerscheinstelle verwaltungsweit zum ersten Mal die digitale Aktenverwaltung eingeführt, was in dieser Form auch beispielgebend für das ganze Land Brandenburg war. Dies wurde notwendig, weil die kostenintensiven Aufbewahrungsmöglichkeiten nicht mehr ausreichten und die Bearbeitung der Papierakten zu zeit- und arbeitsaufwändig wurde.
Ein Meilenstein in der Entwicklung der Kfz-Zulassungsstelle war die 2005 in Kraft getretene öffentlich-rechtlichen Vereinbarung mit dem Landkreis Potsdam-Mittelmark. Ab diesem Zeitpunkt sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur für die Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen der Stadt Brandenburg an der Havel zuständig, sondern auch für etwa 34.000 Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen der Landkreisgemeinden Beetzsee, Wusterwitz, Ziesar und ab 2006 auch von Kloster-Lehnin mit rund 28.500 zugelassenen Fahrzeugen. In der Praxis hat sich diese Vereinbarung als ein Musterbeispiel für eine gut funktionierende interkommunaler Zusammenarbeit zum bewährt. Im Zuge der Übernahme der Zuständigkeite für die genannten Gemeinden wurden damals auch drei Kolleginnen von der Zulassungsbehörde des Landkreises übernommenen.
Da sich in den letzten Jahren immer deutlicher bemerkbar machte, dass die baulichen Mängel des Gebäudes Am Gallberg 4B durch punktuelle Sanierungs- und Verschönerungsarbeiten nicht beheben lassen und die Bedingungen sowohl für die Besucherinnen und Besucher als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kfz-Zulassungs- und Fahrerlaubnisbehörde nicht mehr den heutigen Serviceanforderungen entsprechen, wurde nach einem neuen Standort gesucht. Dieser wurde mit dem TGZ auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände gefunden.
Nach einer siebenmonatigen Planungs- und Bauphase und knapp einer Woche Schließzeit hat die Zulassungs- und Fahrerlaubnisbehörde nun in den neu und modern hergerichteten Räumlichkeiten in der Friedrich-Franz-Straße ihren regulären Dienst wieder aufgenommen. Neu ist jetzt zum Beispiel, dass der Eingang zur Zulassungs- und Fahrerlaubnisbehörde getrennt, barrierefrei und mit automatisch öffnenden Türen versehen ist. Beide Bereiche haben getrennte Wartebereiche mit separaten modernen Besucheraufrufanlagen. Die Besucherinnen und Besucher der Fahrerlaubnisbehörde werden in drei geschlossenen Büroräumen von vier Mitarbeiterinnen bedient. Die Besucherbedienung in der Kfz-Zulassungsbehörde erfolgt an sechs Arbeitsplätzen in einem ebenfalls mit automatisch öffnenden Türen versehenen Großraumbüro. Die Bearbeitungsplätze befinden sich an einem Tresen mit Diskretionswänden, die eine diskrete und angenehme Gesprächsatmosphäre mit den Bediensteten ermöglichen. Zwei weitere Bearbeiterplätze in diesem Raum sind barrierefrei gestaltet und vorwiegend behinderten Menschen, aber auch Großkunden, vorbehalten.
Erstmalig in der Brandenburger Stadtverwaltung wurde am neuen Standort ein Kassenautomat für die Gebührenentrichtung aufgestellt, der jedoch ausschließlich für die Besucherinnen und Besucher der Kfz- Zulassungs- und Fahrerlaubnisbehörde eingesetzt wird und sowohl eine Bar- als auch EC-Karten-Zahlung ermöglicht. Damit wurde ein lang gehegter Wunsch der Bürgerinnen und Bürger erfüllt.
Kunden, die Kontakt mit der Kfz- Zulassungsbehörde aufnehmen möchten, erreichen die Bearbeiterinnen sowie den Bereich des Sachgebietsleiters ebenfalls im Erdgeschoss auf der gleichen Gebäudeinnenseite. Als Zugang zur Kfz- Zulassungs- und Fahrerlaubnisbehörde wird den Besucherinnen und Besuchern die Südseite des TGZ von der Gottfried-Krüger-Straße aus empfohlen, wo zeitlich befristete Parkflächen eingerichtet werden. Für Fahrzeugführer ist eine Wegweisung aus beiden Richtungen ab der Einmündung Magdeburger Landstraße / Friedrich-Franz-Straße über die Gottfried-Krüger-Straße zum TGZ eingerichtet. Bei Benutzung der Straßenbahn werden die Straßenbahnhaltestellen Südtor oder Dreifertstraße empfohlen.
Aktuelle Zahlen und Fakten:
Zuständigkeit
- Einwohner gesamt: ca. 106.000
- Stadt BRB: ca. 72.000
- PM-Gemeinden: ca. 34.000
Fahrzeugbestand
- gesamt: ca. 70.500
- Stadt BRB: ca. 42.000
- PM-Gemeinden: ca. 28.500
Bearbeitete Anträge/Monat
- gesamt: ca. 5.100
- Stadt BRB: ca. 4.200
- PM-Gemeinden: ca. 900
Wartezeit
- durchschnittlich 15 Minuten
Kundenzufriedenheit (Note von 2007)
- Freundlichkeit: 1,19
- Kompetenz: 1,24
