„Rangelnde Panther“ - Restaurierungsprojekt mit der Fachhochschule Potsdam hat begonnen

Pressearchiv - Meldung vom 07.06.2017

Pressemitteilung vom 07.06.2017

Almuth Escher und Thomas Gdanitz, Masterstudenten der FH Potsdam, untersuchen die "Rangelnden Panther"
Almuth Escher und Thomas Gdanitz, Masterstudenten der FH Potsdam, untersuchen die „Rangelnden Panther“

Noch im November 2016 äußerten sich Bürger besorgt über die Plastik „Rangelnde Panther“, die vor der inzwischen zurückgebauten Sporthalle an der Sprengelstraße stand und heute noch steht. Der Zustand der beiden in sich verschlungenen, kämpfenden Panther mit einer Höhe von 1,90 m auf dem stelenartigen Sockel war mindestens seit 2012 als restaurierungsbedürftig eingestuft worden.

Das Stadtmuseum, in dessen Zuständigkeitsbereich die Kunst im öffentlichen Raum fällt, hat eine Möglichkeit initiiert, diese 1972 aufgestellte Plastik von Dietrich Rohde restaurieren zu lassen, ohne das städtische Budget über Gebühren in Anspruch zu nehmen.

Die Fachhochschule Potsdam, im Studiengang Restaurierung, Studienrichtung Stein konnte gewonnen werden, die Restaurierung des Objektes als Studien- und Ausbildungsprojekt für ihre Master- bzw. Bachelorstudenten in ihren Studienplan aufzunehmen.
Begeistert und dankbar zeigte sich die Leiterin des Studienganges Stein, Frau Prof. Jeannine Meinhardt, eine so hervorragende Möglichkeit zu erhalten, den Studenten ein Objekt zur Restaurierung praxisbezogen „in die Hand“ geben zu können. Dabei obliegen den Studenten alle Arbeitsschritte, die notwendig sind, das Kunstwerk wieder in neuem Glanz erscheinen zu lassen.
Die Studenten müssen selbstständig - unter Anleitung von Frau Prof. Meinhardt und ihrer Werkstattleiterin Restaurierung Frau Katja Schmeikal - die Dokumentation des Zustandes, die Erstellung eines Transport- und Restaurierungskonzeptes, die Ausführung der Restaurierungsmaßnahmen am Objekt sowie die Erarbeitung der Abschlussdokumentation vornehmen.
Dieses Projekt wird über einen Zeitraum von 4 Semestern bis Juni 2019 gehen. Masterstudenten übernehmen die ersten erforderlichen Arbeiten, die dann ihrerseits ab dem nächsten Studienjahr selbst als Tutoren für die nachfolgenden Bachelorstudenten agieren, die vor allem die praktischen Restaurierungsarbeiten ausführen werden.

Schon mehrfach waren die Masterstudenten Almuth Escher und Thomas Gdanitz vor Ort in der Sprengelstraße und haben Untersuchungen an der Plastik durchgeführt. Beide haben - wie die anderen beteiligten Studenten auch - nicht lange überlegen müssen, als sie zum Semesterbeginn 2017 gefragt wurden, dieses komplexe Projekt zu übernehmen. Sie sind auch sehr angetan von der formschönen Plastik des Dietrich Rohde. Betonfiguren werden zukünftig wesentlich mehr im Fokus von Restauratoren stehen müssen als es noch vor einiger Zeit der Fall war. In den 1960/70er Jahren entstanden allgemein in der DDR vielfach Plastiken aus Beton, denen man nach fünf Jahrzehnten die Spuren der Zeit ansieht.

Noch im jetzigen Sommersemester bis Mitte Juli soll die Tierplastik nach Potsdam transportiert werden, wo sie in den hochschuleigenen Werkstatträumen zur weiteren Bearbeitung aufgestellt wird. Zuvor muss sie jedoch vom fest einbetonierten Standort getrennt werden. Für diese Arbeiten und den Transport benötigt das Museum noch Unterstützung. Vielleicht ist ein Unternehmen oder eine Kooperation von Firmen bereit, die erforderliche technische, manuelle, gegebenenfalls auch finanzielle Hilfe zu gewähren. Fachlich begleitet wird das von der Fachhochschule Potsdam.

Das Stadtmuseum hofft, dass das der Beginn einer langfristigen, für beide Seiten fruchtbringenden Zusammenarbeit wird.

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