Regattastrecke steht vor neuen Herausforderungen

Pressearchiv - Meldung vom 11.02.2010

Pressemitteilung vom 11.02.2010

Internationale Meisterschaften sind immer ein Zuschauermagnet, wie hier bei der Kanu-EM 2009.
Auch das mediale Interesse am Regattaort Brandenburg an der Havel steigt von Jahr zu Jahr.
Anerkennung für die erfolgreiche Arbeit der Regattaorganisatoren.
Zwischen Dalben und neuem Inselufer wurde Platz für die Bahnen 7 und 8 geschaffen.

Nach dem erfolgreichen Jubiläumsjahr folgt neue Saison mit vielen sportlichen Höhepunkten und wichtigen Baumaßnahmen

Als Mitte November 2009 im Altstädtischen Rathaus von Brandenburg an der Havel der 40. Geburtstag der Regattastrecke „Beetzsee“ gefeiert wurde, war bereits klar, dass das Jubiläumsjahr zu den erfolgreichsten Abschnitten in der Geschichte der traditionsreichen Naturregattastrecke zählen wird.

Mit den Europameisterschaften im Kanu-Rennsport wurden im Juni des vergangenen Jahres die bisher bedeutendsten internationalen Titelkämpfe organisiert, von denen ARD, ZDF und Eurosport erstmals auch TV-Livebilder in viele Länder der Erde übertrug. Über 500 Aktive aus 35 Ländern Europas und mehr als 10.000 Zuschauer auf den voll besetzten Tribünen erlebten nicht nur hervorragend vorbereitete Meisterschaften mit spannenden Entscheidungen auf dem Wasser. Die nationalen und internationalen Besucher lernten während der EM-Tage auch eine weltoffene und sportbegeisterte Gastgeberstadt kennen. „Natürlich war 2009 die Kanu-EM das absolute Highlight. Die Vorbereitung und Durchführung dieser großen Sportveranstaltung hat allen Beteiligten viel Kraft und Anstrengung abverlangt. Aber es hat den Mitarbeitern der Regattastrecke auch riesigen Spaß gemacht, gemeinsam mit dem Organisationsteam und den vielen freiwilligen Helfern dafür zu sorgen, dass die Wettkämpfe unter fairen Bedingungen stattfinden können und sich alle hier bei uns auf dem Gelände wohl fühlen.“ wirft Uwe Philipp einen Blick zurück. Der umtriebige Leiter der Regattastrecke erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass es im vergangenen Jahr neben diesen europäischen Titelkämpfen noch viele weitere Regatten und andere wichtige Sportwettkämpfe gab. „Der Terminkalender war wieder so prall gefüllt, dass fast an jedem Wochenende eine Landesmeisterschaft oder ein nationaler Vergleich stattfand. Dazu zählten zum Beispiel die Deutschen Kleinbootmeisterschaften und der Juniorentest A im Rudern Ende April, die Große Brandenburger Kanuregatta und der Internationale Brandenburg Cup Anfang Mai. Außerdem ermittelten die Kanuten und Ruderer bei uns die Landesmeister und kurz nach der EM fanden hier vor Ort auch noch die Deutschen Meisterschaften im Kanu-Rennsport statt. Außerdem nutzen die Segler, Schlauchbootfahrer und Drachenbootsportler die guten Wettkampfbedingungen für mehrere Ausscheide und Meisterschaften. Und natürlich hat sich die Infrastruktur unserer Regattastrecke auch wieder bei großen Laufveranstaltungen und bei der Durchführung von Trainingslagern bewährt.“

Allein bei den größeren Sportevents des Jahres 2009 habe man zusammen mehr als 40.000 Besucher registriert, sagt Sportamtsleiterin Viola Cohnen. „Diese Zahl unterstreicht einmal mehr die große wirtschaftliche und touristische Bedeutung, die von dieser stark ausgelasteten und international anerkannten Wettkampstätte für die Stadt und die gesamte Region ausgeht.“ Und nicht zu vergessen, so die Amtsleiterin weiter, sei auch die wachsende Anerkennung als Kulturort, was vor allem durch das große Interesse an den Konzerten der Brandenburger Symphoniker zum Ausdruck kommt, die die Regattastrecke regelmäßig als Kulisse für ihre beliebten Wassermusiken nutzen.

Das Jahr 2009 war für die Regattastrecke auch in anderer Hinsicht mit einem bedeutsamen Ereignis verbunden. Nach Abschluss der Wettkampfsaison begannen die Arbeiten zur „Verschiebung“ der Insel Hünensteg, die kurz vor Ende des Jahres im Wesentlichen abgeschlossen wurden. In Höhe des 1.000-Meter-Starts wurde die Engstelle zwischen dem Ufer und der im Volksmund liebevoll „Acapulco“ genannten Insel durch Abbaggerung um 27 m verbreitert, um Platz für die notwendigen Bahnen 7 und 8 zu schaffen. Auf der anderen Seite wurde ein Teil des abgebaggerten Erdreiches und zusätzliches Material wieder aufgeschüttet.

An die aus Mitteln der Stadt und des Landes Brandenburg finanzierte Erweiterung der Wettkampfstrecke um zwei zusätzliche Bahnen schließen sich 13 Teilprojekte zum weiteren Ausbau der Regattastrecke an. Diese werden aus Mitteln des Konjunkturpaketes II finanziert, die zweckgebunden für die Regattastrecke zur Verfügung gestellt wurden. In diesem Jahr folgen als nächste Vorhaben die Verlagerung und Vergrößerung der Video-Anzeigetafel, die Erweiterung und Modernisierung des Zielrichterturmes, die Schaffung von Voraussetzungen zur temporären Erweiterung der Tribünenkapazität auf ca. 10.000 Sitzplätze, die Neugestaltung des Medien- und Pressebereiches sowie die Modernisierung der Übertragungs- und Medientechnik. Außerdem sollen von den ca. 5 Millionen Euro Konjunkturpaket-Mitteln der als Akkreditierungsbereich genutzte Teil des Sportplatzes umgestaltet und mit einem Sport- und Athletikzentrum ergänzt werden, eine Verbesserung der Barrierefreiheit der Verkehrsflächen und Gebäudeteile erfolgen sowie Teile der Regattatechnik den neuesten Anforderungen der internationalen Verbände angepasst werden. Und schließlich ist auch geplant, die Betriebsflächen der Regattastrecke neu zu ordnen und den angrenzenden Badestrand so umzugestalten, dass diese Flächen zukünftig bei Bedarf als Erweiterung des Sattelplatzes genutzt werden können. „Vor dem Hintergrund der engen Fristen, die wir bei der Verwendung der Mittel aus dem Konjunkturpaket beachten müssen, und in Anbetracht der Tatsache, dass einige Maßnahmen bei laufendem Veranstaltungsbetrieb realisiert werden müssen, möchte ich schon jetzt bei den Sportlern, Zuschauern und Anwohnern um Verständnis für eventuell notwendige Einschränkungen werben.“ sagt Martin Pieper, der beim Zentralen Gebäude- und Liegenschaftsmanagement der Stadtverwaltung für die Koordination der Baumarbeiten auf dem Gelände der Regattastrecke verantwortlich ist.

Diese gegenseitige Rücksichtnahme, die übrigens im Zusammenhang mit den umfangreichen Baumaßnahmen im Vorfeld der Ruder-Junioren-WM 2005 hervorragend funktionierte, wird 2010 vor allem auch deshalb wieder notwendig sein, da die in einigen Wochen beginnende Wettkampfsaison erneut eine große Anzahl an nationalen und internationalen Meisterschaften bietet. „Höhepunkt in diesem Jahr wird ohne Zweifel die Weltmeisterschaft im Barfußwasserski im August sein. Dazu erwarten wir ca. 150 Sportler aus 20 Nationen, die die Zuschauer in den verschiedenen Wettbewerbsdisziplinen begeistern werden. Dieses Sportevent sollte sich niemand entgehen lassen, denn die wagemutigen Läufer gleiten bei ca. 70km/h mit blanken Sohlen übers Wasser, absolvieren spektakuläre Figuren und erreichen Sprungweiten von über 26 Metern.“ beschreibt der Regattastreckenleiter die Besonderheit dieser Veranstaltung. Die erste große Bewährungsprobe haben Uwe Philipp und seine Mitarbeiter aber schon Mitte April, wenn die Ruderer auf dem Beetzsee erneut ihre Deutschen Kleinbootmeisterschaften und den Juniorentest A durchführen. Am ersten Maiwochenende versammeln sich dann die Kanuten zur 19. Großen Brandenburger Kanuregatta und zum 3. Internationalen Brandenburg Cup. Mitte Mai werden die Deutschen Meisterschaften im Kanumarathon ausgetragen, die als Test für den Weltcup gelten, der Ende Juli in dieser Disziplin in Brandenburg an der Havel stattfindet. Traditionsgemäß führen neben den Ruderern und Kanuten auch andere Wassersportarten ihre Landes- oder Regionalmeisterschaften auf dem Beetzsee durch. Darüber hinaus wird das Gelände der Regattastrecke als ein wichtiger Austragungsort für die Kinder- und Jugendsportspiele des Landes dienen und auch Ausgangs- und Zielpunkt für die Teilnehmer des 27. Beetzseelaufes und die jungen Sportler sein, die beim 16. Schülertriathlon starten.

Oberbürgermeisterin Dr. Dietlind Tiemann: „Die nach der Wende gemeinsam mit dem Land und den Wassersportverbänden geplante und schrittweise realisierte Sanierung und Modernisierung unserer traditionsreichen Sportstätte auf dem Brandenburger Beetzsee sowie die erfolgreiche Durchführung vieler nationaler und internationaler Meisterschaften haben dazu geführt, dass unsere Stadt mit ihrer beliebten Naturregattastrecke heute weltweit eine geachtete Position als idealer Austragungsort für Wassersportevents einnimmt. Dazu hat auch die große Gastfreundschaft und die Sportbegeisterung der Brandenburgerinnen und Brandenburger beigetragen, die von den Besuchern immer wieder als besonders angenehm empfunden wird. Ich bin sicher, dass die seit vier Jahrzehnten anhaltende Erfolgsgeschichte der Regattastrecke fortgeschrieben wird. Dazu leistet der bereits in Angriff genommene weitere Ausbau der Anlage und der Infrastruktur einen wesentlichen Beitrag. Unser gemeinsames Ziel, im BUGA-Jahr 2015 die besten Ruderinnen und Ruderer aller Kontinente bei uns zu den Weltmeisterschaften begrüßen zu können, haben wir fest im Blick.“



Hinweis: Der detaillierte Veranstaltungsplan der Regattastrecke „Beetzsee“ ist im Internet unter www.stadt-brandenburg.de zu finden

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