Traditioneller Jahresrückblick 2011 der Archäologen

Pressearchiv - Meldung vom 12.01.2012

Pressemitteilung vom 12.01.2012

Mit dem Archäologischen Jahresrückblick, wird traditionell die Vortragsreihe des Historischen Vereins Brandenburg/Havel e. V. eröffnet. Die Brandenburger Archäologen geben darin einen Überblick über das Grabungsgeschehen des vergangenen Jahres und es wird ein Einblick in die verschiedenartigsten Facetten der Brandenburger Vergangenheit gestattet. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, dem 19. Januar 2012, um 18:00 Uhr im Vortragssaal des Archäologischen Landesmuseums im Paulikloster, Neustädtische Heidestraße 28, 14776 Brandenburg an der Havel statt.

So konnte Stefan Dalitz auf der Dominsel ein „kleines“ Massengrab ausgraben, in dem im 17. Jh. drei junge Männer verscharrt worden waren. Die Athropologin Bettina Jungklaus hat die Skelette untersucht und wird der spannenden Frage nach Todesursache und -umständen nachgehen. Weitere Bestattungen stammen von einem spätslawischen Gräberfeld in der Neustadt. Dietgard Kühnholz berichtet von ihrer Grabung auf dem Nikolaiplatz, wo fast 80 Bestattungen der Platzneugestaltung weichen mussten.

Eine stattliche mittelalterliche und neuzeitliche Kelleranlage ist beim Neubau in der Rathenower Straße freigelegt worden. Eine Baumaßnahme auf dem Gelände an der Mühlentorstraße erlaubte erstmals einen kleinen Einblick in das Heiliggeistspital der Altstadt. Hier war wirklich alles anders als die Archäologen Joachim Müller und Dietgard Kühnholz vermutet hatten. Im vergangenen Jahr konnte zum erstenmal in Brandenburg ein Ziegelbrennofen endeckt und archäologisch dokumentiert werden. Dietmar Rathert wird die äußerst ungewöhnlich Anlage vorstellen. Er berichtet auch von seiner Grabung im Bereich des ehemaligen Johannisklosters, die ein ganz neues Licht auf die Baugeschichte der Anlage wirft.

Ein unerwarteter Befund trat auf dem Nikolaiplatz zu Tage. Eine große Grube des 15./16. Jhs. enthielt eine Menge Geschirr sowie Metallfunde und Münzen. Torsten Trebeß wird erörtern, ob es sich vielleicht um Spuren des bis jetzt noch nicht lokalisierten Elisabethspital handeln könnte.

Nichtmitglieder des Vereins werden um eine Spende von 2 Euro gebeten.

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