Vorsicht: Ambrosia - Pflanze blüht wieder

Pressearchiv - Meldung vom 07.08.2008

Pressemitteilung vom 07.08.2008

Ab Mitte Juli beginnt die Blütezeit der auch als Asthmapflanze bekannten Ambrosia - Pflanze (Beifußblättrige Ambrosie).

Die äußerst aggressiven Pollen der Beifuß-Ambrosie können Heuschnupfen und Asthma auslösen. Wer die Pflanze berührt, kann außerdem einen Hautausschlag bekommen. Das Gewächs ist im Zuge der Globalisierung in Europa nun auch in Berlin und Brandenburg in Verbreitung begriffen. In Brandenburg an der Havel besteht daher Handlungsbedarf. Das unscheinbare Gewächs, das gern auf Schutthalden und an Straßenrändern wächst, kann bis zu zwei Meter hoch werden und breitet sich aus. Es blüht spät im Jahr - nämlich von August bis Oktober - und produziert dabei große Mengen von Pollen, die vom Wind verteilt werden.

Experten befürchten, dass sich die Heuschnupfen-Saison dadurch verlängert: „In Deutschland verursachen die Frühjahrsblüher die Hauptschübe“, sagt die Sprecherin der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Braunschweig, Gerlinde Nachtigall. Bald könnten die Beschwerden bis in den Spätherbst hinein andauern. Ein Exemplar kann bis zu 62.000 Samen produzieren, die im Boden rund 40 Jahre lang lebensfähig bleiben können.

Die Beifuß-Ambrosie mag es warm, aber nicht zu trocken. Sie gedeiht vor allem in offenen Böden. Da ihr zudem Salz nichts anhaben kann, wächst sie besonders gerne an Straßenrändern. Da sie ursprünglich aus der nordamerikanischen Prärie stammt, können ihr kalte Winter nichts anhaben. Ihre Wirkung auf unsere heimischen Ökosysteme ist gering, aus diesem Gunde finden seitens der unteren Naturschutzbehörden keine systematischen Bekämpfungsaktionen statt. Aus Gesundheitsgründen werden allerdings alle Bürger zur Mithilfe bei der Zurückdrängung im Stadtgebiet gebeten.

Für den Laien sind die Pflanzen allerdings schwer zu erkennen, da sie leicht mit dem gewöhnlichen Beifuß verwechselt werden können. Die Ambrosie ist durch die weicheren und frisch grünen Blätter bei genauerem Hinsehen von dem gewöhnlichen Beifuß unterscheidbar. Charakteristisch sind für Ambrosia die Blütenstände: Die Blütenkerze ist bis zu 15 Zentimeter lang und grünlich. Die gelb-grünen Blütenköpfe sind daran wie Trauben angeordnet, daher trägt die Pflanze auch den Namen „Traubenkraut“.

Die beifußblättrige Ambrosie wird im Stadtgebiet über verunreinigtes Vogelfutter verbreitet. Das Futter besteht nämlich vor allem aus Sonnenblumenkernen, die aus Osteuropa importiert werden. Auf den dortigen Sonnenblumenfeldern wachsen oft auch Ambrosia - Pflanzen, so dass die Samen in die Futtermischungen hineingeraten. Ökologen, die sich mit der Pflanze beschäftigen, fordern, dass das Futter unbedingt vorher gereinigt werden müsste. Aber auch durch verunreinigte Blumenerde, Erdaushub oder Kompost sowie über Lastwagen, Mäh- und Baumaschinen, an denen Samen haften, kann die Pflanze verbreitet werden.

Wer eine verdächtige Pflanze im Garten hat, sollte sie möglichst vor der Blüte mitsamt der Wurzel herausreißen. Dabei sollte man Handschuhe tragen, um ein Kontaktekzem zu vermeiden. Anschließend muss vorsichtig ein Plastiksack über die Pflanze gestülpt werden, um eine weitere Pollenabgabe zu vermeiden. Den Sack gibt man in die Restmülltonne. Gilt es mehrere Pflanzen zu entfernen, sollte man einen Atemschutz benutzen.

Bürger, die außerhalb ihrer Grundstücke Vögel mit Vogelfutter gefüttert haben, werden darum gebeten, die Fütterungsstellen auf Ambrosiavorkommen zu überprüfen und ggf. die oben beschriebene Prozedur durchzuführen. Die Beseitigung der Pflanzen in einem frühen Stadium der Ansiedlung der Neuankömmlinge soll verhindern, dass sich die Pflanzenart auf ungenutzten Brachflächen ungehindert ausbreitet. Eine starke Ausbreitung der Pflanze in unserem Stadtgebiet kann für viele Mitbürger mit Allergiekrankheit die Heuschnupfenzeit und damit verbundene Asthmaanfälle um mehrere Monate bis in die Herbstzeit verlängern.

Nähere Informationen erhalten Sie auch auf der Internetseite des Bundesamtes für Naturschutz unter www.floraweb.de und unter www.forum-biodiv.de oder beim Gesundheitsamt der Stadt Brandenburg an der Havel unter der Telefon-Nummer (03381) 58 53 01 bzw. 58 53 17, oder bei der unteren Naturschutzbehörde der Stadt Brandenburg an der Havel Telefon: (03381) 58 31 01.

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