Am Samstag, 24. Mai 2025, laden die Brandenburgische Ingenieurkammer und das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung zum „Tag der Baukultur“ ein – einem landesweiten Aktionswochenende, das Baukunst, Stadtentwicklung und bürgerschaftliche Teilhabe feiert. Auch Brandenburg an der Havel ist dabei und öffnet an fünf Orten die Türen zu Projekten, die zeigen, wie vielfältig, kreativ und zukunftsgewandt Baukultur in der Havelstadt gelebt wird.
„Baukultur ist weit mehr als schönes Bauen – sie ist Ausdruck unseres gemeinsamen Lebensraums. Ein Tag wie dieser bietet uns die Möglichkeit, den Blick zu schärfen für das, was uns tagtäglich umgibt, was unsere Stadt formt und was unsere Zukunft prägt,“
sagt Bürgermeister Michael Müller, der für die Bautätigkeit in Brandenburg an der Havel verantwortlich ist.
„Brandenburg an der Havel zeigt mit diesen fünf Projekten, wie lebendig Baukultur sein kann – zwischen Vision, Beteiligung und gelebter Geschichte.“
So lädt der Klimaspaziergang „Stadtgrün & Beton“ die Teilnehmenden dazu ein, die Innenstadt unter dem Blickwinkel Klimaanpassung und Klimaschutz neu zu entdecken. Vom Rathenower Torturm über die kühle Wallanlage bis zu hitzegeplagten Straßen werden Orte besucht, an denen Stadtgrün, Entsiegelung, Trinkbrunnen und Solarnutzung zu wirkungsvollen Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels werden. Mit interaktiven Elementen,und Vorher-Nachher-Vergleichen erleben die Teilnehmenden ganz konkret, wie klimagerechte Stadtentwicklung funktioniert.
Ein ganz anderes, aber ebenso einladendes Format bietet das digitale Beteiligungsspiel „StadtSpielRaum“, in dem Bürgerinnen und Bürger selbst zu Stadtplanenden werden. Am Beispiel der Bauhofstraße können sie virtuell den öffentlichen Raum gestalten, Ressourcen verwalten und Maßnahmen zur Klimaanpassung ausprobieren. Ob artenreiche Beete, neue Radwege oder clevere Regenwassernutzung – das Spiel erlaubt nicht nur kreative Visionen, sondern macht auch deutlich, welche Konsequenzen planerische Entscheidungen haben. Die Ergebnisse fließen direkt in reale Überlegungen zur Stadtentwicklung ein – ein spielerischer Zugang mit echter Wirkung.
Der Stadtteil Nord wiederum steht im Zentrum eines geführten Spaziergangs, der die Entwicklung des Brandenburger Wohnungsbaus von der Gartenstadtbewegung um 1900 bis zum industriellen Wohnungsbau der 1980er Jahre nachzeichnet. Unter der Leitung von Jeannine Albrecht, Amtsleitung Stadtentwicklung und Denkmalschutz, erfahren Interessierte, wie sich gesellschaftlicher Wandel, wirtschaftliche Notwendigkeit und planerisches Denken in konkreter Architektur niedergeschlagen haben – und was dies für die heutige Stadtkultur bedeutet. Der Rundgang ist zugleich Auftakt für eine neue Veranstaltungsreihe, die die Baugeschichte weiterer Stadtteile thematisieren wird.
Wie lebendig Baukultur im Alltag erfahrbar ist, zeigt sich auch in der Fouqué-Bibliothek, die mit einem thematischen Baukulturbücherregal zum Stöbern, Lesen und Weiterdenken einlädt. Besonders für Familien wird der Besuch durch die Stadtteilrallye in Hohenstücken zum Erlebnis: Märchenhafte Figuren, gestaltet von Kindern und einer Holzwerkstatt, führen auf einem fantasievollen Pfad durch den Stadtteil – gefunden über die App „Actionbound“, erlebt mit allen Sinnen.
Ein Höhepunkt des Tages ist die Veranstaltung „#WirliebenDiePlatte“ in der Friedrich-Grasow-Straße. Hier entsteht ein beispielhaftes Projekt für moderne Stadtentwicklung im Bestand: Der Plattenbau wird energetisch saniert, Balkone erneuert, neue Lofts geschaffen – ohne dabei den architektonischen Charakter zu verlieren. Die begleitende Ausstellung „Mein Plattenmoment“ des Fotografen Martin Maleschka zeigt eindrucksvolle Aufnahmen der Plattenbauarchitektur Ostdeutschlands. Sie lässt Vergangenheit und Gegenwart aufeinandertreffen und würdigt die kulturelle Bedeutung dieser oft unterschätzten Bauform.
„Brandenburg an der Havel nutzt den Tag der Baukultur, um die eigene Stadt neu zu zeigen: als Ort des Wandels, der Beteiligung, der Erinnerung und der Innovation. Zwischen historischen Wurzeln und visionären Ideen, zwischen Beton und Baumkrone, zwischen Spiel und Ernst entfaltet sich hier eine Baukultur, die alle angeht – und alle mitnimmt,“
betont die Amtsleiterin für Stadtentwicklung und Denkmalschutz, Jeannine Albrecht.
Weitere Informationen und Anmeldung unter E-Mail: klimastadt-brandenburg.de.
Veranstaltungsdetails
- Datum:
- Samstag, 24.05.2025 um 09:00 - 22:00 Uhr



















