Spendenaktionen

Spendenaktionen zugunsten der Restaurierung des Bröse-Denkmals erfolgreich abgeschlossen

Das neogotisch gestaltete Denkmal erinnert an den Gründer des Krugparks, an Schornsteinfegermeister und Stadtrat Johann Gottfried Bröse.
Dieser ließ 1825 ein 33 Hektar großes Gelände im ländlichen Wilhelmsdorf zu einem Erholungspark für die Brandenburger Bürger umgestalten, der sich bis heute großer Beliebtheit erfreut und durch seinen herrlichen Baumbestand auszeichnet. Das ca. 3,5 m hohe eiserne Türmchen auf einem Sandsteinsockel zu dem zwei Stufen führen, wies erhebliche Korrosionsschäden auf, die dringend einer fachgerechten Restaurierung  bedurften. 

Aufmaß und Schadenskartierung des Brösedenkmals übernahmen 2016 drei Freiwillige der Jugendbauhütte Berlin/Brandenburg. Hierauf aufbauend konnten 2017 ein denkmalgerechtes Restaurierungskonzept durch einen Metallrestaurator erstellt und farbrestauratorische Untersuchungen durchgeführt werden. 
Für eine nachhaltige Konservierung war das Denkmal behutsam in Einzelteile bzw. Baugruppen zu demontieren und die Korrosion in der Werkstatt zu entfernen. Das gereinigte Denkmal wurde verzinkt und erhielt eine neue Farbbeschichtung nach restauratorischem Befund. Zum Schutz des restaurierten Denkmals wurde bei der Wiederaufstellung die Wasserableitung verbessert.

Dank des Engagements des Fördervereins Krugpark Brandenburg e.V. und der großzügigen Unterstützung der Metallbau Windeck GmbH, der Grabdenkmale Fischer, der Freimaurer Loge Brandenburg „Friedrich zur Tugend“, des Landesinnungsverbandes des Schornsteinfegerhandwerks Brandenburg und privater Spender konnten die Restaurierungsarbeiten 2018 erfolgreich abgeschlossen werden.

Am 5. November 2018 kehrte das sanierte Brösedenkmal im Beisein der am Projekt Beteiligten und seiner Unterstützer wieder an seinen vertrauten Platz im Krugpark zurück  und erfreut seitdem die zahlreichen Besucher.

Herzlichen Dank allen Förderern und Unterstützern der Restaurierung des Brösedenkmals!

Restaurierung der St. Johanniskirche

Auf Morast gegründet, verlor die Kirche früh ihre Gewölbe. Restauriert als Kirche der Refugiés 1787 und 1850, vernichtete ein Bombentreffer 1945 das westliche Joch und die Westmauer. Das Dach stürzte im August 1986 ein.

Bis 1991 war die Franziskanerkirche St. Johannis akut einsturzgefährdet und wurde daher 1992 notgesichert. 2007/08 folgte die Stabilisierung der Ruine. 2010 bis 2014 fand die Wiederherstellung als gestaltete Ruine mit neuer gläserner Westfassade und mittelalterlicher Dachkubatur statt, die eine vorübergehende Nutzung als Blumenhalle für die Bundesgartenschau 2015 ermöglichte.

Die Chornischen

Im Zuge der Sanierung der St. Johanniskirche zur BUGA 2015 wurde die nördliche Chornische geöffnet und der spätmittelalterliche Zugang zur Sakristei wiederhergestellt. Dabei wurden mittelalterliche Wandmalereien entdeckt, die 2013 von Susanne Nitsch vollständig freigelegt und konserviert werden konnten. Die Rücklage der Nische zeigt eine „Marienkrönung zwischen Engeln“. Die Laibung der Nische ist durch florale Ornamente gestaltet.

Endoskopische Untersuchungen der übrigen vermauerten Chornischen ließen auch hier farbige Wandmalereien hinter der Vermauerung vermuten. Angesichts des langjährigen Verfalls der Kirche und fehlender Hinweise auf ein repräsentatives Bildprogramm in den Chornischen war dies eine aufsehenerregende Entdeckung. Die Freilegung dieser fast 600 Jahre alten Malereien konnte aus Kosten- und Zeitgründen nicht mehr im Rahmen der Kirchensanierung durchgeführt werden und sollte daher nach der BUGA sukzessive mit Hilfe von Spenden und Sponsoren erfolgen.

Die Öffnung der II. und III. Nische in den Jahren 2016 und 2017 wurde Dank außergewöhnlich hoher privater Spendenbereitschaft möglich. Die aufgedeckte und konservierte mittelalterliche Darstellung des Weltenrichters und Johannes des Täufers mit Stiftern bereichern seitdem den Chorraum.

Chornische V

Eine weitere, die Chornische V, konnte Dank einer Zuwendung des Landes und privater Spenden 2018 freigelegt werden.

Hier wurde anstelle des erwarteten Wandbildes überraschend ein aufwändig gestaltetes barockes Sandsteinepitaph von J.B. Gärtner für Johan Christof Vierthaler (geb. 18.10.1660, gest. 19.02.1740) und seine Frau Clara Strahlin (geb. 02.10.1667, gest. 15.01.1747), einem Brandenburger Ehepaar von gesellschaftlichem Rang, angetroffen. Das Epitaph wurde um 1740 unter Beimauerung und Ausrundung der Laibungen in die Chornische eingestellt und stellt eine Besonderheit unter den Nischen dar.

Auch hier haben sich oberhalb des Epitaphs Reste der mittelalterlichen Nischenausmalung sichtbar erhalten, die denkmalpflegerische Entscheidung fiel jedoch zugunsten des überwiegend barocken Bestandes. Hierfür wurde 2018 zunächst die mittelalterliche Malerei gesichert und konserviert sowie die barocke Vorhangmalerei der Rundnische restauratorisch behandelt.

Wie die restauratorische Untersuchung durch Susanne Nitsch ergab, ist das Epitaph polychrom bemalt, teilweise vergoldet. Auf der barocken polychromen Fassung liegt jedoch großflächig eine monochrome weiße Farbschicht auf. Die barocke Farbigkeit ist sehr farbintensiv und reicht von Weiß, Gelbocker, Orange, Rot, Rosa über Grün und Hellblau hin zu Hellbraun und Schwarz. Die Krone, der Strahlenkranz und die gesamte Inschrift sowie einige florale Ornamente wurden durch Vergoldung hervorgehoben.

Das Epitaph für Johan Christopf Vierthaler und seine Ehefrau Clara Strahlin schuf der Bildhauer Johann Bernhard Gärtner. Die reich geschmückte Schriftkartusche ist von Symbolen der Vergänglichkeit umgeben, ihren oberen Abschluss bildet eine Strahlengloriole mit dem Symbol der Trinität, die Seiten schmücken Blütengehänge. Das Epitaph zeichnet sich unter den barocken Epitaphien im Land Brandenburg durch seine erhaltene barocke Erstfassung aus, die zwar im Laufe der Zeit monochrom überfasst, jedoch nicht durch restauratorische Eingriffe verändert wurde.

Sein Zustand erforderte 2018/19 eine sorgfältige Steinkonservierung und Restaurierung. Aufgrund der Fragilität der abgängigen Malschichten war die behutsame Freilegung sehr aufwändig und kostenintensiv.

Die Konservierung und Restaurierung der Wandfassung und des Epitaphs wurden durch die Zuwendung von Denkmalmitteln des Landes, privater Spenden und dreier Benefizkonzerte unterstützt.

Die 2020 begonnene Freilegung der polychromen, teilweise vergoldeten Fassung ermöglichte eine großzügige Zuwendung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung* und der Mittelbrandenburgischen Sparkasse. Aufgrund der sehr hohen Fragilität der Malschichten, die sich erst bei den restauratorischen Arbeiten zur Freilegung und Konservierung in ihrem tatsächlichen Ausmaß herausstellte, war der Arbeitsaufwand jedoch deutlich höher, als ursprünglich angenommen. Dank wiederholter Förderung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Mittelbrandenburgischen Sparkasse konnte schließlich die Originalmalschicht in Gänze gerettet und die erhaltene barocke Erstfassung des Epitaphs freigelegt, konserviert und restauriert werden.

*„Bewahren, Stärken, Begeistern.“ Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung fördert in diesem Sinne seit 1996 Kunst, Kultur und Denkmalpflege. Die Stiftung ist ein Gemeinschaftswerk aller Mitgliedssparkassen des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Insgesamt 2.410 Projekte wurden zusammen mit den heute 43 OSV-Sparkassen gefördert, begleitet und selbst realisiert. Dafür standen über 108 Millionen Euro aus den Vermögenserträgen, dem überörtlichen Zweckertrag des PS-Lotterie-Sparens sowie den projektbezogenen Zusatzspenden der Sparkassen und ihrer Verbundunternehmen zur Verfügung. Davon wurde allein im Land Brandenburg für 606 Projekte eine Gesamtsumme von rund 23 Millionen Euro bereitgestellt. Die Sparkassenorganisation ist eine der größten nicht-staatlichen Kulturförderer in Deutschland.

Fertigstellung im Jahr 2022

Nur durch die überaus dankenswerte Großzügigkeit und das gemeinsame Engagement aller UnterstützerInnen waren die Vielzahl denkmalpflegerischer und restauratorischer Herausforderungen zu meistern, so dass die 2011 begonnene Freilegung und Restaurierung der Chornischen in diesem Jahr erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

Die mittelalterlichen Wandbilder, das Epitaph mit seiner barocken Farbfassung und die freigelegten hochgotischen Baubefunde bereichern den Chorraum der St. Johanniskirche heute in großartiger Weise und begeistern als außergewöhnlich interessanter Kunstschatz sowohl in kunsthistorischer als auch stadtgeschichtlicher Hinsicht.

Broschüren zum Download

Mehr Informationen zur Freilegung der mittelalterlichen Wandmalereien und dem Sandstein-Epitaph in den Chornischen erhalten Sie in unserem Flyer.

Restaurierung der Grabstätte der Familie des Kommerzienrates Carl Reichstein (1847-1931) auf dem Neustädtischen Friedhof

Der ideenreiche Unternehmer Carl Reichstein war Mitbegründer und Inhaber der Brennabor-Werke, die sich innerhalb weniger Jahrzehnte zum größten Kinderwagenhersteller Europas entwickelten und mit ihrer Fahrrad- und Fahrzeugproduktion Weltgeltung erlangten. Carl Reichstein erwarb sich darüber hinaus große Verdienste um die Stadt Brandenburg an der Havel. Die Stiftung eines Fürsorgeheimes für Kinder war dankbarer Anlass, ihm 1921 die Ehrenbürgerschaft der Stadt zu verleihen. Zehn Jahre später verstarb Carl Reichstein am 17. Januar 1931.

„Bedeutende neoklassizistische Anlage mit rückwärtiger Kolonnade, auf deren Pfeilern Putten mit  gesenkten Fackeln angebracht sind. In der Mitte durch kannelierte Säulen und Gebälk gebildete Nische mit von Rosen bedeckter Urne bekrönter Grabstele; Rückwand mosaikgeschmückt.“ (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Stadt Brandenburg an der Havel Teil 2, Worms 1995, S. 64)

Die letzte Beisetzung in der Familiengrabstätte auf dem Neustädtischen Friedhof in Brandenburg an der Havel erfolgte 1945. Nachdem die nutzungsberechtigten Nachfahren das Grabmal 1990 restaurieren ließen, gaben sie das Nutzungsrecht ab. Die denkmalgeschützte Grabstelle befindet sich seitdem im Eigentum des Neustädtischen Friedhofs. Die gärtnerische Pflege erfolgt seit 1992 im Auftrag der Stadt.
Um die aufwändig gestaltete Grabanlage dauerhaft zu erhalten und ihre Standsicherheit zu gewährleisten, waren erneute Restaurierungsmaßnahmen unter Einbeziehung eines Tragwerksplaners erforderlich.

Der das Grabmal stark überwuchernde Efeu musste vollständig entfernt werden. Das Grabmal war substanzschonend zu reinigen, neu zu verfugen, Vierungen waren zu ergänzen und zahlreiche gelockerte und lose Elemente mussten neu versetzt werden. Die Kosten hierfür beliefen sich auf ca. 13.000,- EUR.

Am 23. Februar 2017 jährte sich der Geburtstag des Brandenburger Ehrenbürgers Carl Reichstein zum 170. Mal.

Die Restaurierung seiner denkmalgeschützten, stadt- und kunsthistorisch bedeutenden Grabanlage zu diesem Anlass, war eine lohnenswerte Aufgabe, die des gemeinschaftlichen, fördernden finanziellen Engagements bedurfte und Dank der großzügiger Spenden realisiert werden konnte.

Für weitere Informationen stehen Ihnen gerne zur Verfügung:
Stadt Brandenburg an der Havel, FG Denkmalschutz, Anja Castens, (03381) 586335
Neustädtischer Friedhof, Friedhofsverwaltung, Martin Mitrenga, (03381) 521037

Heinrich-Heine Büste

Seit 1960 schmückte die Heinrich-Heine Büste des Rathenower Bildhauers Karl Mertens das neustädtische Havelufer. Sie wurde im Dezember 2014 gestohlen. Mit Hilfe der Enkelin des Bildhauers, die noch im Besitz des Gipsmodells ist, und privater Spenden konnten der Nachguss der Büste und ihre Wiederaufstellung ermöglicht werden.

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