Slawendorf Brandenburg an der Havel - Geschichte erleben
Besucherinformation
Das Projekt Erlebnisort „Slawendorf Brandenburg an der Havel“ stellt die Nachbildung einer slawischen Siedlung mit einer kleinen Wallburg aus der Zeit des 11. Jahrhunderts dar. Unsere Gäste erhalten die Möglichkeit, neben der Besichtigung von Ausschnitten aus der Geschichte, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Slawen vor etwa 1.000 Jahren selbst aktiv im Rahmen von verschiedenen Projekten nachempfinden zu können.
Das Slawendorf Brandenburg an der Havel entsteht auf einer mehr als 11.000 Quadratmeter großen Fläche im Zentrum der Stadt und besteht aus mehreren Bereichen.
Erlebniswelt Slawendorf
Das Slawendorf Brandenburg an der Havel stellt die Nachbildung einer slawischen Siedlung aus der Zeit des 11. Jahrhunderts dar. Unsere Gäste erhalten die Möglichkeit, neben der Besichtigung von Ausschnitten aus der Geschichte, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Slawen vor etwa 1.000 Jahren selbst aktiv im Rahmen von verschiedenen individuell buchbaren Erlebnistagen nachempfinden zu können.
Das Slawendorf Brandenburg an der Havel sich auf einer mehr als 11.000 Quadratmeter großen Fläche im Zentrum der Stadt und besteht aus mehreren Bereichen.
Historisches Handwerk
Das Slawendorf Brandenburg bietet unseren Gästen von Tages- und Mehrtagesangeboten, Schulklassen, Vereinen und Familien, die Möglichkeit, sich Fähigkeiten in historischen Handwerken, wie z. B. Schmieden, Flechten, Lehmbau u. a. anzueignen. Damit werden handwerkliches Können, Erleben und Geschichtsverständnis miteinander verbunden.
Die etwa 800 Quadratmeter große Aktionsfläche verfügt über eine Schmiede, einen buchbaren Seminarraum für bis zu 50 Personen, Holzlagerhütte, Backöfen, ein kleines Grubenhaus, eine Grube für den Grubenbrand, Bahnen für Bogenschießen und Lanzenwerfen, das Modell eines Rennofens, eine Teerschwele sowie das elf Meter lange und fünf Meter breite Bootshaus Neben dem Beschäftigen mit historischen Handwerken wird die Aktionsfläche genutzt, um den „Slawischen Mehrkampf“ (Bogenschießen, Lanzenwerfen, Steinschleudern, Armbrust schießen) oder teambildende Outdoor - Veranstaltungen durchzuführen.
Die 1.000 Quadratmeter große Veranstaltungsfläche dient Großveranstaltungen, u. a. dem Slawischen Erntefest, als Präsentations-, Schau- und Marktfläche. Zukünftig können hier auch Stücke mit historischem Inhalt aufgeführt werden. Mobile Bankreihen bieten dann bis zu 199 Gästen Platz.
Übernachten
Der Übernachtungsbereich soll den Gästen an Mehrtagesprojekten, Schulklassen, Wasserwanderern, Familien oder Vereinen die Möglichkeit bieten, nach „getaner Arbeit“ oder nach der Entdeckung der Brandenburger Geschichte unter einfachen Bedingungen zu niedrigen Preisen zu übernachten.
Vier 5 x 7 Meter große Hütten in Blockbauweise bieten in ihren zwei Räumen jeweils vier, insgesamt also 32 Personen Platz. Eine kleinere Blockhütte gewährt in zwei Räumen noch einmal insgesamt vier Personen Platz. Alle Hütten verfügen über Betten, Regalablagen und Licht. Zwischen den Blockhäusern kann man abends an der Feuerstelle sitzen.
Im Seminargebäude befinden sich Waschräume, Duschen und die Teeküche. Durch grundlegende Sanierung des im Jahre 1967 errichteten Lehrgebäudes entstand bis Januar 2005 mit Unterstützung der regionalen Wirtschaft ein modernes Seminargebäude. Dieses verfügt über einen Schulungsraum mit 25 bis 50 Plätzen, eine Teeküche, ein barrierefreies WC, Mitarbeiter - WC, Duschen, einen Vorbereitungs- und Technikraum. Der Flur kann für kleine Ausstellungen genutzt werden. Dank des Wärmeschutzes und einer modernen umweltfreundlichen Heizungsanlage ist das Gebäude ganzjährig nutzbar.
Essen und Trinken
Auf dem Vorplatz ist die Heveller Schenke zu finden. Diese hat jedoch nicht jeden Tag geöffnet. Wir selber bieten, wenn überhaupt, nur im Rahmen von Erlebnistagen einen Snack an.
Geschichte
Die Slawen im Havelland
Zwischen 568 und 800 wanderten verschiedene slawische Gruppen aus dem böhmischen Raum, aus dem polnischen Weichsel - Gebiet sowie aus dem Karpaten - Vorland in mindestens vier Wellen in das Havelland ein. Die eingewanderten Gruppen verschmolzen mit der hier ansässiger germanischen Bevölkerung und bildeten bis Ende des 8. Jahrhunderts den stabilen Stamm der Stodoranen, die von den Deutschen Heveller genannt wurden.
Die bäuerliche Kultur zeichnete sich durch die Verwendung des hölzernen Hakenpfluges und die Viehzucht von Schwein, Rind, Schaf und Ziege aus. Besondere Fähigkeiten hatten sich die Heveller in der Pferdezucht und in der Zeidelei (Waldbienenhaltung) angeeignet. Viele Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände des Alltags waren aus Holz gefertigt, aber auch die Metallbearbeitung beherrschten die Slawen, wie ein auf der Dominsel gefundenes Bronzepferd belegt. Die Heveller beteten als wichtigsten Gott den dreiköpfigen Triglav an. Mit dem Tod des Fürsten Pribislaw endete im Jahre 1150 die Herrschaft der Slawen. 1157 kam Brandenburg nach jahrelangen Kämpfen endgültig unter deutsche Herrschaft.
Schaudorf
Im Eingangsbereich erleben die Besucher die zurückliegenden Jahrhunderte anhand von Gebäude- und Stadtansichten, können betrachten, wie sich Baukunst und Kleidung vom 11. bis zum 20. Jahrhundert entwickelt haben.
Im Schaudorf, das aus elf Hütten besteht, kann der Gast neun Hütten betreten und sehen, wie der Bäcker, der Töpfer, der Weber oder der Zimmermann vor etwa 1.000 Jahren im Havelland gelebt und gearbeitet haben. Die Hütten sind nach den Ergebnissen von Ausgrabungen nachgestaltet und entsprechen in Größe, Material und Bauart den im Havelland nachweisbaren Flechtwerk-, Spaltbohlen- und Blockhäusern sowie eingetieften Grubenhäusern. Die Gestaltung der aufschließenden Gebäudeteile (Wände, Dachform und -bedeckung) unterliegt, da exakte Grabungsergebnisse hier nicht vorliegen, einer gewissen Deutung, wobei hier Elemente der experimentellen Archäologie ansetzen. Ergänzt wird das Dorf durch Backöfen, Handwerkerstände, Brunnen, Bohlenweg, Holz- und Heulagerhütten, Tiergehege, Ackergeräte, Wagen, Schlitten, Einbäume und Flöße sowie das Slawenschiff „Dragomira“.
Im Mittelalter - Bereich werden zum Betrachten einer Entwicklung von etwa 400 Jahren Ausschnitte aus dem Leben um 1400 gezeigt. Gezeigt werden Möbel und Handwerksgeräte aus der Zeit des 14. und 15. Jahrhunderts. Außerdem werden Wasserrad und Schmiede gezeigt. Im anderen Teil des Außenbereichs finden sich Großgeräte, u.a. aus der Bodenbearbeitung.