Städtebaulicher Rahmenplan „Erweiterte Bahnhofsvorstadt“

Untersuchungsgebiet

Das Untersuchungsgebiet zum Rahmenplan „Erweiterte Bahnhofsvorstadt“ umfasst im engeren Sinne die gründerzeitlich geprägte Bahnhofsvorstadt sowie westlich und südlich angrenzende Flächen. Es ist Teil des Stadtteils „Ring“, der zusammen mit der historischen Innenstadt die Kernstadt der Stadt Brandenburg an der Havel bildet. Eine Fläche südlich des Hauptbahnhofes (ehem. Lokschuppen und Rangierbereich) wird ebenfalls in den Untersuchungsraum einbezogen.

In der Bahnhofsvorstadt leben heute rund 4.000 Einwohner. Sie wird im Süden und Westen vom Zentrumsring begrenzt, im Osten von der Geschwister-Scholl-Straße, im Norden vom Stadtkanal sowie im Nordwesten der Jacobstraße und - in deren Verlängerung - der Wilhelmsdorfer Straße.

Nur getrennt durch den Stadtkanal grenzt der gesamte Untersuchungsraum damit unmittelbar an die Innenstadt an und umschließt diese im Süden. Die Innenstadt ist vom gesamten Untersuchungsraum aus zu Fuß in weniger als zehn Minuten erreichbar.

Entwicklungsziel

Der Rahmenplan „Erweiterte Bahnhofsvorstadt“ wird gemeinsam mit der parallel durch die Stadt fortzuschreibenden „Stadtumbaustrategie“ eine wesentliche strategische Handlungsgrundlage zur künftigen Entwicklung dieses gesamtstädtisch bedeutsamen Teilraumes darstellen. Gleichzeitig stellt er eine wesentliche Grundlage für die Ableitung zukünftiger Maßnahmen innerhalb der Städtebauförderung, insb. Bund-Länder-Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ (WNE), dar.

Verfahren

Die Stadt Brandenburg an der Havel hat im Herbst 2022 den Auftrag für die städtebauliche Rahmenplanung an das Planungsbüro BahnStadt GmbH aus Berlin vergeben. Finanziert wird die Planung durch Mittel aus dem Bund-Länder-Programm der Städtebauförderung „Stadtumbau / WNE“. Bis zum Jahresende 2023 soll ein städtebauliches Gestaltungskonzept für das ca. 65 ha große Areal, bestehend aus dem überwiegend gründerzeitlichen Stadtquartier und östlichen wie südlich anschließenden Entwicklungsarealen, erarbeitet werden. Dabei stehen vier Vertiefungsbereiche im Fokus der Bearbeitung:

  1. Mobilitätsdrehscheibe Hauptbahnhof
  2. Aufwertung/Nachverdichtung Bauhofstraße
  3. Städtebauliche Neuordnung Potsdamer Straße und Geschwister-Scholl-Straße
  4. Siedlungserweiterung Otto-Garz-Straße

Bestand aktuell

Die städtebauliche Situation ist vielschichtig: Während der zentrale Bereich zwischen Werderstraße und Kleiner Gartenstraße sowie der Bereich zwischen Wilhelmsdorfer und Otto-Garz-Straße zumindest teilweise eine geschlossene, gründerzeitlich geprägte Blockrandbebauung aufweist, sind andere Areale im Betrachtungsraum durch Baulücken sowie unter- oder ungenutzte Flächen geprägt.

Die Bahnhofsvorstadt unterliegt einem spürbaren Wandel, welcher durch mehrere Wachstumsimpulse in Form bereits durchgeführter oder in Vorbereitung befindlicher Entwicklungen angestoßen wird. Hierzu zählen unter anderem der Umbau des Hauptbahnhofs zu einem modernen, fahrgastfreundlichen Verkehrsverknüpfungspunkt im Jahr 2013, die städtebauliche Verdichtung an der nördlichen Bahnhofsseite mit Passage und Gesundheitszentrum sowie die attraktive Gestaltung der Freiflächen im Übergang zur Großen und Kleinen Gartenstraße. In diesem Zusammenhang zu erwähnen sind auch die sonstigen in den vergangenen Jahren mit Hilfe der Städtebauförderung (EU-Stadterneuerungsprogramm URBAN sowie Bund-Länder-Programm Stadtumbau) erfolgreich umgesetzten unterschiedlichen Maßnahmen zur Aufwertung des öffentlichen Raumes. Sie führten schließlich zu einer Vielzahl privater Investitionen (am Gebäudebestand) und damit zu einer spürbaren Aufwertung des gesamten Stadtteils.

Mit dem Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten (BfAA) soll um 2030 eine Bundesbehörde im Umfeld des Hauptbahnhofs angesiedelt werden. Verbunden sind mit dieser Maßnahme ca. 1.000 neue Arbeitsplätze.

Ziel

Ziel der Rahmenplanung ist es, die Lagegunst des gesamten Bereiches - Nähe zur historischen Innenstadt sowie gute Verkehrsanbindung am Hauptbahnhof - sowie die beschriebenen Wachstumsimpulse aufzugreifen und eine nachhaltige Stadtentwicklung zu unterstützen, die eine attraktive Nutzungsmischung im Interesse der hier lebenden Menschen und damit auch der Gesamtstadt beinhaltet.

Öffentlichkeitsbeteiligung

Der Rahmenplan soll gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Brandenburg an der Havel gestaltet werden. Aus diesem Grund initiiert die Stadtverwaltung mit dem beauftragten Planungsbüro im Frühjahr 2023 einen zweistufigen Beteiligungsprozess.

Online-Beteiligung

Die Öffentlichkeit soll Gelegenheit erhalten, sich einzubringen. Es ist Ihnen daher möglich, sich mit ihren Ideen und Anregungen für das Rahmenplangebiet an die Stadtverwaltung zu wenden (siehe Kontaktdaten).

Planungswerkstätten I und II

Gemeinsam mit Bürgern und Bürgerinnen beginnt die konzeptionelle Arbeit an der Rahmenplanung. Zu einem ersten Werkstatt-Termin in Brandenburg an der Havel wurde eingeladen:

Am 6. März 2023 fand die erste Planungswerkstatt für die Öffentlichkeit im Rahmen der Erstellung des Rahmenplanes „Erweiterte Bahnhofsvorstadt" statt. Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister Herrn Müller gab es eine Einführung in die Planung durch das von der Stadt beauftragte Planungsbüro BahnStadt GmbH.

Nach der Einführung in die bisherigen Analyseergebnisse der Planung konnten sich die ca. 50 interessierten Bürger und Bürgerinnen um vorbereitete Tische verteilen, um für jeden der vier vorgesehenen Vertiefungsbereiche Anregungen und Hinweise zur Planung geben zu können. Mit bunten Karten konnten hier Positives, Negatives aber auch Wünsche vermerkt werden.

Zum Abschluss der Veranstaltung folgte eine kurze Zusammenfassung - mit dem Ergebnis, dass es viele Anregungen und Wünsche gibt, welche das Planungsbüro und die Stadtverwaltung nun mitnehmen und versuchen, in die Planung zu integrieren (siehe Download).

Am 30. August 2023 fand die zweite Planungswerkstatt für die Öffentlichkeit, wieder in den Räumlichkeiten des St. Pauliklosters, statt. Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister Herrn Müller gab es einen Rückblick zur ersten Planungswerkstatt. Die Analyse und Anregungen aus der ersten Planungswerkstatt wurden im weiteren Planungsverlauf in ein Räumliches Leitbild mit Planungszielen (strategisches Leitbild) überführt. Das von der Stadt beauftragte Planungsbüro erläuterte dieses. Außerdem wurden die städtebaulichen Entwürfe für die vier gewählten Vertiefungsbereiche vorgestellt. Die in der Veranstaltung gezeigte Präsentation finden Sie im Downloadbereich.

Anschließend war Zeit, um sich wieder an verschiedenen Tischen direkt mit den beteiligten Planern über die städtebaulichen Testentwürfe auszutauschen. Mit roten und grünen Punkten wurden positive und kritische Anmerkungen zur Planung aufgenommen und Vorzugslösungen in den städtebaulichen Entwürfen diskutiert.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurden die Ergebnisse der Werkstatt zusammengefasst und ein kurzer Ausblick auf das weitere Planungsgeschehen gegeben: Vorgesehen ist in den kommenden Wochen die Auswertung der Beteiligung, die Information der Politik und die weitere Ausarbeitung des Rahmenplans, so dass dieser voraussichtlich Anfang 2024 fertiggestellt sein wird.

Hier können Sie den aktuellen Stand in Form einer Präsentation einsehen:

Zur Präsentation

Interessantes